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Tasgetivm I Das römische Eschenz Mit Beiträgen von Simone Benguerel, Hansjörg Brem, Barbara Fatzer, Melanie Giger, Benjamin Hartmann, Urs Leuzinger, Sabrina Meyer, Erich Müller, Matthias Schnyder, Werner Schoch, Roswitha Schweichel und Franziska Steiner Archäologie im Thurgau 17 Veröffentlichung des Amts für Archäologie des Kantons Thurgau Tasgetivm I Das römische Eschenz Mit Beiträgen von Simone Benguerel, Hansjörg Brem, Barbara Fatzer, Melanie Giger, Benjamin Hartmann, Urs Leuzinger, Sabrina Meyer, Erich Müller, Matthias Schnyder, Werner Schoch, Roswitha Schweichel und Franziska Steiner 2011 Departement für Erziehung und Kultur des Kantons Thurgau Gedruckt mit Unterstützung des Kantons Thurgau und der politischen Gemeinde Eschenz Umschlagfoto: Amt für Archäologie Thurgau, Ausschnitt aus der Bauinschrift des römischen Bads von Tasgetium. Das Original wird im Rosgartenmuseum Konstanz aufbewahrt. Gestaltung Umschlag: Daniel Steiner Redaktion: Urs Leuzinger Satz/Layout: Sibylle Jacomet-Zenhäusern, jacometPLUS, Wängi Herstellung und Druck: Sonderegger Druck AG, Weinfelden Auslieferung: Amt für Archäologie des Kantons Thurgau, Schlossmühlestrasse 15a, CH-8510 Frauenfeld ISBN 978-3-905405-20-0 8.1 Einführung und Forschungsstand 8 Die römischen Schreibtafeln (tabulae ceratae) aus Tasgetium/Eschenz Benjamin Hartmann 8.1 Einführung und Forschungsstand Die römische Schriftkultur hat sichtbare Spuren hinterlassen, insbesondere inschriftliche Monumente aus Stein haben im gesamten Mittelmeerraum und in den übrigen römischen Siedlungsgebieten als augenfällige Zeugnisse der vergangenen römischen Lebenswelt bis in die heutige Zeit in einer Vielzahl überdauert. Stein war indes nicht das einzige Medium der römischen Schriftlichkeit, wie die reichen archäologischen Funde aus der Römerzeit eindrücklich vor Augen führen: Inschriften, Ritzungen, Stempel, Graffiti und Dipinti begegnen uns auf den verschiedensten römischen Hinterlassenschaften aus unterschiedlichsten Materialien.155 Die Unterschiede zu den Monumenten aus Stein 155 Eine Übersicht über dieses Gebiet der so genannten «Kleininschriften» für die Schweiz bei Sylvestre et al. 2010. scheinen dabei keineswegs quantitativer, sondern allenfalls qualitativer Art gewesen zu sein. Während die Primärfunktion vieler Gegenstände, auf denen heute Zeugnisse der römischen Schriftkultur zu finden sind, eine andere als die eines Schriftträgers war, fand Stein als Beschreibmaterial per se Verwendung. Stein war in dieser Hinsicht allerdings keine singuläre Erscheinung. So gut Stein für die dauerhafte, sichtbare Fixierung eines repräsentativen Sachverhalts geeignet war, so wenig ökonomisch und flexibel war es für den alltäglichen Schriftgebrauch. Neben Papyrus verwendeten die Römer deshalb Holz als billigen und praktischen Beschreibstoff.156 Dass eine Auflistung der römerzeitlichen Beschreibstoffe wie die vorhergehende dennoch meist mit Stein und nicht mit Holz beginnt, liegt massgeblich an der Überlieferungslage. Holz überdauert im Gegensatz zu Stein nur unter ganz bestimmten Konditionen – entweder in Trokken- oder Feuchterhaltung – eine längere Zeitspanne. Demgemäss sind die Exemplare von Holztafeln mit römischen Schriftzeugnissen, die sich bis heute erhalten haben, in ihrer Anzahl überschaubar.157 Diese oft fast singuläre Überlieferung erschwert eine zuverlässige typologische Einordnung 156 157 Dazu grundlegend Eck 1998. Ältere Übersichten zu den erhaltenen Schreibtafeln aus Holz bei Wenger 1953, 74–78; Wilmanns 1981, 15–16; Bowman u. Thomas 1983, 32–37; Marichal 1992; Speidel 1996, 20, Anm. 26; Meyer 2004, 126–134 u. 176–177; Frei-Stolba u. Krieger 2008, 3–4. Geographische Verteilung der bekannten tabulae ceratae (ohne Ägypten) 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 Trimontium / Newstead (GB) Luguvalium / Carlisle (GB) High House (GB) Vindolanda / Chesterholm (GB) Coria / Corbridge (GB) Bremetennacum / Ribchester (GB) Salinae Cornoviorum / Middlewich (GB) Lagentium / Castleford (GB) Shiptonthorpe (GB) Lindum / Lincoln (GB) Stonea (GB) Corinium / Cirencester (GB) Chew Stoke (GB) Wavendon Gate (GB) Caesaromagus / Chelmsford (GB) Londinium / London (GB) Franeker (NL) Valkenburgh (NL) Ophemert (NL) Oosterhout (NL) Oberaden (D) Colonia Ulpia Traiana / Xanten (D) 23 Colonia Agrippinensis / Köln (D) 24 Bagacum Nerviorum / Bavay (F) 25 Aquae Mattiacae / Wiesbaden (D) 26 Mogontiacum / Mainz (D) 27 Kastell Saalburg (D) 28 Hanau-Salisberg (D) 29 Portus Ratiatus / Rezé (F) 30 Augustobona Tricassium / Troyes (F) 31 Sulz am Neckar (D) 32 Arae Flaviae / Rottweil (D) 33 Colonia Augusta Raurica / Augst (CH) 34 Vindonissa / Windisch (CH) 35 Vitudurum / Oberwinterthur (CH) 36 Tasgetium / Eschenz (CH) 37 Mediolanum Santonum / Saintes (F) 38 Alburnus Maior / Roşia Montana (RU) 39 Ravenna (I) 40 Massalia / Marseille (F) 41 Telo Martius / Toulon (F) 42 Puteoli / Pozzuoli (I) 43 Herculaneum / Ercolano (I) 44 Pompeii / Pompeji (I) eine tabula cerata oder unbestimmt 2 – 20 20 – 100 mehr als 100 Abb. 160: Verteilungskarte der hölzernen Schreibtafeln (tabulae ceratae) im Römischen Reich. Kartengrundlage: «Die Grenzen des Römischen Reiches (2. Jh. n. Chr.)», Der Neue Pauly 7, Stuttgart 1999, 193–194. 123 8.1 Einführung und Forschungsstand der geritzten oder mit Tinte beschriebenen Holzbretter und -brettchen unterschiedlicher Formate.158 In vergleichsweise grosser Zahl überliefert sind dagegen einerseits dünne und flexible Holzplättchen (tiliae)159, die bisher insbesondere in militärischem Kontext bezeugt sind und in einem spezifischen Format analog zum Papyrus Verwendung fanden.160 Andererseits waren es vor allem Wachstafeln (tabulae ceratae), die in der römischen Kaiserzeit für den alltäglichen Schriftgebrauch als Briefe, Urkunden und Notizen aller Art sowie auch für literarische Texte Verwendung fanden (Abb. 160).161 158 159 160 161 Die grösste Fülle von Inschriften auf Holztafeln verschiedenster Formen und Ausmasse, darunter auch Exemplare in lateinischer Sprache, ist bekannt aus Ägypten: Funde aus verschiedenen Orten mit unterschiedlichem Inhalt; Brashear u. Hoogendijk 1990; Pintaudi u. Sijpesteijn 1989. Für die enorme Fülle an Mumientäfelchen, allerdings mit Inschriften in griechischer und ägyptischer Sprache, siehe Quaegebeur 1978. Aus Syrien ist aus Dura-Europos eine Ehreninschrift in weisser Tinte auf einer rot eingefärbten, grossen tabula ansata erhalten; Johnson 1931, 148–151. In Frankreich sind in Augustonemetum (Clermont-Ferrand) in einer Quelle eines antiken Heiligtums rund 60 rechteckige, schlichte Holztafeln von rund 300 x 200 mm Grösse gefunden worden, wovon eines Spuren einer verblassten Tintenaufschrift aufweist; Dumontet u. Romeuf 1980, 10–11 u. 46, Nr. 195–197, Taf. 44. Aus der Schweiz sind aus Vindonissa (Windisch) elf rechteckige, hölzerne tabulae ansatae von bis zu 170 x 90 mm Grösse erhalten, wovon ein Exemplar ein geritzte Inschrift (Nr. 1184), ein anderes eine Tintenaufschrift (Nr. 1186) trägt. Beide nennen eine Zenturie und dienten wohl ursprünglich zur Beschriftung von Korpsmaterial oder allenfalls von Gebäuden des Legionslagers; Fellmann 2009, 109–112, Nr. 1182–1192; Nr. 1184: (centuria) Spuri; Nr. 1186: (centuria) Auli/Rufi. Aus Grossbritannien ist aus High House (Hadrianswall Milecastle 50) ein hölzernes Fragment einer monumentalen Ehreninschrift für Hadrian erhalten; RIB 1935. Die Buchstaben wurden im Stile einer Steininschrift aufwendig aus dem Holz gearbeitet. Das Fragment ist damit das bisher einzige seiner Art; siehe dazu Eck 1998, 206. In Algerien, unweit von Theveste (Tebessa), wurden mit Tinte beschriebene Holztafeln, die so genannten Tablettes Albertini, gefunden. Sie stammen aus der Vandalen-Zeit des 5. Jhs. n. Chr.; Courtois et al. 1952. Die lateinische Bezeichnung des in der Forschung bisher als «leaftablet» bezeichneten dünnen Schreibtäfelchens ist nun aus einem Brief aus Vindolanda als tilia gesichert, Tab. Vindol. 259; Bowman u. Thomas 2003, App. 259. Tiliae in lateinischer Sprache wurden bisher fast ausschliesslich in Grossbritannien gefunden: Für eine Übersicht über die Fundorte mit der massgeblichen Literatur siehe Pearce 2004, 48 Tabl. 1. Herausragender Fundplatz ist Vindolanda (Chesterholm; 853): Bowman u. Thomas 1983, 1994 u. 2003; Bowman et al. 2010 (Tab. Vindol.). Daneben Bremetennacum (Ribchester; 1): unpubliziert, erwähnt bei Bowman u. Thomas 1983, 35. Luguvalium (Carlisle: ca. 120 tiliae erwähnt/77 publiziert): Tomlin 1998 (Tab. Luguv.). Lechlade: unpubliziert, erwähnt bei Bowman u. Thomas 1983, 35. Londinium (London; 4/1): Turner u. Skutsch 1960; unpubliziert, erwähnt bei Bowman u. Thomas 1983, 35. Für die Exemplare aus Claydon Pike, Isca Silurum (Caerleon) und Lagentium (Castleford) siehe Pearce 2004, 48 Tabl. 1. Das einzige Exemplar ausserhalb Grossbritanniens stammt aus Rumänien: Alburnus Maior (Roşia Montana; Vielzahl/1): IDR I, XXIII. Für eine weitere tilia aus Israel, allerdings nicht in lateinischer, sondern aramäischer Sprache verfasst, siehe Yadin 1961, 41–42, No. 1. Zu Form, Format und Verwendung der tiliae Bowman u. Thomas 1983, 26–31, 37–44. Die folgende Auflistung bietet eine Übersicht über die in der Forschung bekannten Exemplare von tabulae ceratae. Tatsächlich dürften weit mehr Wachstafeln zu Tage gekommen sein, die heute jedoch entweder verloren sind oder einer Publikation harren. Rumänien: Alburnus Maior (Roşia Montana; 24 tabulae ceratae): CIL III2 (1873), 924–960, I–XXV; IDR I 192–256. Italien: Herculaneum (Ercolano; 124 Tabulae ceratae162 sind rechteckige Tafeln aus zumeist Nadel-, seltener auch Laubhölzern, von einer durchschnittlichen Grösse von rund 15 x 10 cm und einer Dicke von rund einem Zentimeter, die in spezialisierten Werkstätten hergestellt wurden.163 Mindestens eine Seite einer Tafel wurde bis 162 163 115): Arangio-Ruiz u. Pugliese Caratelli 1954, 1955 u. 1961; Della Corte 1951; Pugliese Caratelli 1946, 1948 u. 1953. Pompeii (Pompeji; 153): CIL IV Suppl. I (1898), 281–416, I–CLIII. Puteoli (Pozzuoli; 136): Camodeca 1999 (TPSulp.). Ravenna (3 tabulae ceratae erwähnt / 1 publiziert): FIRA III 134. Frankreich: Augustobona Tricassium (Troyes): Neufunde in Bearbeitung durch R. Frei-Stolba. Bagacum Nerviorum (Bavay; 9): Audin 1985, 39. Massalia (Marseille; ca. 50/2): France u. Hesnard 1995, 80, Anm. 11; France 1999a, 106–108 mit Abb. Mediolanum Santonum (Saintes; ca. 20): Vienne 1992; Saedlou 2002, I 208–216. Daneben eine bisher singuläre schmale Etikette mit sich verjüngender Breitseite zur Befestigung und erhöhtem Rand auf drei Seiten im Stile einer tabula cerata, Saedlou 2002, I 208 u. 216–217; Saedlou u. Dupéron 2004, 429 Fig. 5.2. Portus Ratiatus (Rezé; 8): Aubin 1980, 404 Abb. 35. Telo Martius (Toulon; 1): France 1999b. Schweiz: Colonia Augusta Raurica (Augst; 1): unpubliziert, erwähnt bei Fellmann 2009, 115, Anm. 542. Vindonissa (Windisch; 612/88): Speidel 1996 (Tab. Vindon.); Frei-Stolba u. Krieger 2008; Fellmann 2009, 109–118. Vitudurum (Oberwinterthur; 26): Fellmann 1991, 17–40, H 10–34; Jauch u. Zollinger 2010, 11. Deutschland: Aquae Mattiacae (Wiesbaden; 1): Nuber 1979/80, 656–658, Nr. 1. Arae Flaviae (Rottweil; 2): Wilmanns 1981. Colonia Claudia Ara Agrippinensium (Köln; ca. 100/7): Schillinger-Häfele 1977, Nr. 187–189 (= AE 1969/70, 445–446); Galsterer 1985 (= AE 1998, 964a–c). Colonia Ulpia Traiana (Xanten; 2): Weiss 2002 (= AE 2003, 1226). Hanau-Salisberg (1): Reuter 1999. Mogontiacum (Mainz; Vielzahl/7): Körber 1900, Nr. 203–206 u. 1905, Nr. 92 (CIL XIII 100337–9); Stümpel 1966, 170; Schillinger-Häfele 1980; Hessinger 2010. Oberaden (Bergkamen; 1): Galsterer 1992, 215, Kat. Nr. 180, Taf. 47 u. 72. Kastell Saalburg (Vielzahl/2): Jacobi 1897, 350 u. 450–451 mit Fig. 70. Sulz am Neckar (1): Wiegels 1982. Niederlande: Franeker (1): FIRA III 137; Zeinstra 2010. Bowman et al. 2009 haben mit Hilfe einer computergestützen Bildanalyse eine komplett neue Lesung vorgeschlagen. Oosterhout (mehrere Fragmente): unpubliziert, erwähnt bei Derks u. Roymans 2002, 255. Ophemert (1): unpubliziert, erwähnt bei Derks u. Roymans 2002, 254, Abb. 11. Valkenburgh ZH (ca. 20): Glasbergen 1972 (= AE 1975, 633–634). Grossbritannien: Eine Zusammenstellung der Literatur zu allen bisher in Grossbritannien gefundenen Wachstafeln (aus Caesaromagus (Chelmsford), Chew Stoke (5), Coria (Corbridge; ca. 8), Corinium (Cirencester), High House (Hadrianswall Milecastle 50; 1), Lagentium (Castleford), Lindum (Lincoln), Bremetennacum (Ribchester), Salinae Cornoviorum (Middlewich), Shiptonthorpe (2), Stonea Trimontium (Newstead; 2) und Wavendon Gate (2)) bei Pearce 2004, 48 Tabl. 1; ferner die Edition RIB 2443. Aus diesen meist Einzelfunden sind die grösseren Fundgruppen hervorzuheben, Londinium (London; ca. 200/18): RIB 2443.1–2,7–9,11,14–22; Burnham et al. 1994, 302–304, Nr. 34; Tomlin 2003, eine Neulesung bei Camodeca 2006; Tomlin 2009, Nr. 35. Daneben rund 200 unpublizierte Exemplare, Pearce 2004, 50. Luguvalium (Carlisle; ca. 30/7): RIB 2443.3–6,10,12; Tomlin 1992, 147–150. Daneben rund 30 unpublizierte Exemplare, Pearce 2004, 49. Vindolanda (Chesterholm; ca. 200/9): RIB 2443.23–31. In Vindolanda wurden bis dato zudem rund 200 weitere tabulae ceratae gefunden, die bisher allerdings auf eine Publikation warten; Bowman u. Thomas 2003, 12–13, Anm. 14 u. 15; vgl. Speidel 1996, 16. Ägypten (ca. 50): Funde aus verschiedenen Orten, meist in griechischer Sprache. Für eine Übersicht siehe Marichal 1950, 131–133 und neu Brashear u. Hoogendijk 1990; ferner Pintaudi u. Sijpesteijn 1989, 14–21 u. 71–74. Siehe grundlegend zu tabulae ceratae und allgemein Schreibutensilien Speidel 1996, 17–30; Pearce 2004; Frei-Stolba u. Krieger 2008, 4–7. Details zu Herstellung und Verkauf von tabulae ceratae sind nicht bekannt. Dass indes Private mit Wachstafeln handelten, ist neben zahlreichen Reliefdarstellungen aus einer Grabinschrift eines 8.2 auf einen umlaufenden Rahmen ausgearbeitet. In der Folge wurde die daraus resultierende Vertiefung mit schwarzem oder rotem Wachs – daher die Bezeichnung – ausgegossen.164 Die so entstandene Schriftfläche konnte schliesslich mit einem ehernen oder auch beinernen Griffel, stilus oder graphium genannt, durch Ritzung der glatten Oberfläche beschrieben werden. Um die fragilen Schreibflächen aus Wachs vor äusseren Einflüssen und somit Beschädigung zu schützen, wurden zwei, drei oder mehrere Wachstafeln in der Form eines duplex (diptychon), triplex (triptychon) oder multiplex (polyptychon) zu einem codex zusammengefügt.165 Die Tafeln wurden dabei durch auf einer Längsseite angebrachte Löcher mit Schnüren miteinander verbunden. Zusätzlich verschloss man das gesamte Dokument mit einer weiteren Verschnürung und je nach Funktionsabsicht mit einem eigenen (Brief, Chirograph) oder mehreren Zeugensiegeln (Zeugenurkunde166), wofür im ersten Fall Aussparungen an den Tafelkanten167, in letzterem spezielle Siegeltafeln mit einem vertieften Siegelstreifen Verwendung fanden. Auf die nicht vertieften Tafelseiten, sprich die Aussenseiten der Dokumente, ritzte man den Text – zumeist Adressbeschriftungen oder im Falle von Urkunden auch Zeugennamen und den Rechtstext – im Bedarfsfall direkt mit dem stilus oder schrieb ihn mit einer Feder (calamus) und Tinte.168 Bei Rechtsdokumenten finden sich zur übersichtlichen Archivierung der Urkunden oft auch auf den Kanten der Tafeln den Inhalt zusammenfassende Tintenaufschriften.169 Wachstafeln waren, anders als etwa die dünnen tiliae, auf eine mehrmalige Benutzung ausgelegt. Der Wachsauftrag ermöglichte es, die Schreibtafel wieder- und weiterzuverwenden, indem entweder die gewünschte Stelle mit dem flachen Ende des Schreibgriffels neu geglättet oder aber die gesamte Schriftfläche ausgeschmolzen und neu mit Wachs aufgefüllt wurde.170 Eine Tafel war auch ohne Wachsauftrag nicht nutzlos. In die nun leere Vertiefung der Wachstafel konnte entweder direkt geritzt oder mit Tinte geschrieben werden.171 Nur in den seltensten Fällen und bei vorteilhaften Bedingungen hat sich der Wachsauftrag der Schreibtafeln bis in die heutige Zeit erhalten.172 Die Regel sind vielmehr blosse 164 165 166 167 168 169 170 171 172 pugillariarius aus Rom (CIL VI 9841) und aus einer Bemerkung Frontins (Front. aq. 2,100) bekannt. Die Holzarten der in Grossbritannien gefundenen Wachstafeln legen zudem nahe, dass die tabulae ceratae nicht vor Ort produziert, sondern eingeführt wurden; RIB II, fasc. 4, 11; vgl. die lokal hergestellten tiliae aus Vindolanda, Bowman u. Thomas 1983, 29. Zum Wachsauftrag der Schreibtafeln siehe Gaitzsch 1984. Vgl. die vermutete Benutzung nur einer einzelnen Wachstafel bei France u. Hesnard 1995, 82–83. Zum speziellen Typus der Zeugen- bzw. Doppelurkunde (testatio) siehe Wilmanns 1981, 16–20, Abb. 4 u. 5. Speidel 1996, 28–30. Ob die Ritzung von einem stilus oder aber von einer Eisenfeder und Tinte stammt, kann in den allermeisten Fällen nicht entschieden werden, da sich die Tinte nur in den seltensten Fällen erhalten hat; FreiStolba u. Krieger 2008, 5, Anm. 32. Frei-Stolba u. Krieger 2008, 6. Gaitzsch 1984, 191 u. 193. Nr. 18. Ferner ein neues Exemplar aus Vitudurum (Oberwinterthur), Jauch u. Zollinger 2010, 11. Teilweise jedoch in ausserordentlicher Qualität, wie z.B. bei Exemplaren aus Puteoli; TPSulp 45, 69, 78. Bestand Holztafeln, die allenfalls kleine Reste des Wachsauftrages oder Verfärbungen durch denselben auf der Schriftfläche aufweisen. Nichtsdestotrotz ist der in römischer Zeit auf die Wachsfläche aufgebrachte Text für den modernen Betrachter nicht in allen Fällen verloren. Während des Schreibvorgangs führte starker Druck auf den spitzen stilus dazu, dass sich dieser nicht nur in das Wachs, sondern auch in das darunterliegende Holz eingrub. Diese feinen Ritzspuren sind heute teilweise noch erhalten und mit Hilfe von Streiflicht unter dem Stereomikroskop zu erkennen. Die charakteristischen Buchstabenformen der römischen Kursivschrift erlauben oft eine Rekonstruktion der Originalbeschriftung aus den fragmentarischen Resten. Der meist prekäre Erhaltungszustand der Tafeln sowie in vielen Fällen mehrere sich überlagernde Texte aus unterschiedlichen Benutzungsphasen erschweren ein zuverlässiges Lesen der Tafeln allerdings erheblich. Vergleichsweise gut lesbar sind in den meisten Fällen die direkten Ritzungen auf den nicht vertieften Aussenseiten. Tintenaufschriften sind aufgrund der starken Ausbleichung, wenn überhaupt, meist nur noch unter Infrarotlicht sichtbar zu machen. 8.2 Bestand Während der Jahre von 1994 bis 2009 wurden bei archäologischen Ausgrabungen auf dem Gebiet des vicus Tasgetium173, im heutigen Unter-Eschenz, insgesamt fünf vollständige und 92 Fragmente von Wachstafeln zu Tage gefördert (Abb. 161).174 Die Holzfragmente konnten abschliessend insgesamt 58 unterschiedlichen tabulae ceratae (davon eine incerta) zugeordnet werden. Neben den fünf ganz erhaltenen Tafeln175 konnten aus den Fragmenten drei weitere tabulae176 vollständig rekonstruiert werden. Weiterführend war es jedoch nicht möglich, mehrere Tafeln oder Fragmente einem einzelnen Dokument zuzuordnen, sprich einen mehrseitigen codex zu rekonstruieren. Es ist deshalb, auch mit Blick auf die Paläographie der Schreibtafeln, von 58 unterschiedlichen Dokumenten auszugehen. Die archäologischen Befunde datieren die Schreibtafeln in die Spanne zwischen dem frühen 1. und dem Ende des 2. Jhs. n. Chr. Ein Blick auf die Fundorte der Holztafeln zeigt, dass die tabulae häufig als Abfall – meist zusammen mit einer nicht geringen Menge an anderem Abfallholz – in den Boden gelangten.177 Dazu sind auch die Wachstafeln aus Verfüllungen hölzerner Drainagekanäle178 sowie eines hölzernen Brunnenbeckens179 zu zählen.180 Diese Dominanz von Abfallholz scheint allerdings zu einem Grossteil überlieferungsbedingt zu sein und wird kaum der ursprünglichen Verteilung von Wachstafeln entsprechen. Sämtliche Fundplätze zeichnen sich nämlich 173 174 175 176 177 178 179 180 Zwei in Unter-Eschenz gefundene Inschriften nennen vik(ani); CIL XIII 5254 und 5257. Zur Namensfrage siehe Lieb 1993, 158–159, Nr. 1. Zu den genauen Fundplätzen siehe Kapitel 8.4. Nr. 14, 20, 22, 38, 39. Nr. 13, 28, 36. Nr. 1–5, 9, 11–16, 23, 25–29, 33–37, 39– 40, 42, 45, 53, 55, 57, *58. Nr. 6–8, 24, 48, 49. Nr. 17–20, 46. Zu den römischen Drainagebauten in Tasgetium, Jauch 1997. 125 8.2 Bestand Abb. 161: Verteilungskarte der römischen Schreibtafeln in Eschenz. Reproduziert mit Bewilligung des Amts für Geoinformation des Kantons Thurgau vom 20.4.2011. durch einen hohen Anteil an Feuchtigkeit aus, der die Erhaltung von Holz und damit der Schreibtafeln überhaupt erst möglich machte. Schreibtafeln, die noch in Gebrauch waren oder als privates Archiv aufbewahrt wurden, hatten eine deutlich geringere Chance in feuchten Schichten zu enden und damit erhalten zu bleiben. Dennoch scheint ein derartiges Archiv durch Zufall auf uns gekommen zu sein. Ein Brand – der auch die Schreibtafeln in Mitleidenschaft gezogen hat – führte zum Versturz eines Gebäudes, welcher die Tafeln unter sich begraben und auf diese Weise überliefert hat.181 Trotz der grundsätzlich guten Erhaltungsbedingungen ist der Wachsauftrag der einzelnen Tafeln, wenn überhaupt, nur noch in kleinsten Resten, öfter nur in Verfärbungen nachvollziehbar. Dasselbe gilt für Tintenaufschriften. Die Schreibtafeln weisen weiter einen unterschiedlichen Beschädigungsgrad auf, was in vielen Fällen darin resultiert, dass die Beschriftung – sofern sie denn tief genug eingeritzt wurde – zwar erkennbar, eine Lesung derselben aufgrund der starken Fragmentierung allerdings nicht mehr möglich ist. Von den 58 Schreibtafeln weisen 35 sichtbare Schriftspuren auf, wovon 13 eine Identifizierung von Buchstaben, bzw. eine Lesung zulassen. Hergestellt wurden die Eschenzer Wachstafeln bis auf wenige Ausnahmen aus Nadelholz. Von den 53 bestimmbaren Tafeln sind 30 aus dem Holz der Weisstanne (Abies alba) und 19 aus demjenigen der Fichte (Picea abies) hergestellt. Für lediglich zwei wurde Ahorn (Acer sp.), für eine einzige Schreibtafel Buche (Fagus sylvatica) verwendet.182 In typologischer Hinsicht183 besteht das Gros des Eschenzer Bestands an römischen Schreibtafeln mit 44 Exemplaren aus Aussentafeln (Typus A1; eine Wachs- und eine Holzseite). Von einfachen Innentafeln (I1; zwei Wachsseiten) sind fünf Stück erhalten. Siegeltafeln (zwei Wachsseiten und einseitiger Siegelstreifen) sind neun bekannt (S1: 8; S2: 1). Aufgrund des doch vergleichsweise kleinen Bestands und der unklaren Überlieferungslage wird man aus diesen Daten jedoch kaum genauere Rückschlüsse zum ursprünglichen Verhältnis zwischen duplices und triplices bzw. multiplices ziehen können.184 Die Beschriftung der Eschenzer Schreibtafeln – sei es durch die Wachsfläche, sei es mit Griffel oder Tinte direkt auf das Holz – erfolgte immer parallel zu den Jahrringen der Holztafel.185 Die verwendete Schrift ist in allen Fällen als römische MajuskelKursive zu identifizieren, die je nach Schreiber signifikante Unterschiede in Duktus und Buchstabenform aufweisen und vor allem bei den Adressbeschriftungen auf der Aussenseite der Tafeln Züge einer Capitalis annehmen kann.186 Sämtliche Dokumente scheinen, nach den wenigen Schriftresten zu urteilen, von unterschiedlichen Schreibern abgefasst worden zu sein. 184 185 181 182 183 Nr. 21–22, 43–44, 56. Während Weisstanne, Fichte und auch Ahorn als Material für Schreibtafeln bekannt sind, ist die Verwendung von Buchenholz ungewöhnlich; siehe Nr. 14. Für eine incerta aus Erlenholz (Alnus sp.) siehe Nr. *58. Die Typologie folgt derjenigen von Speidel 1996, 24–28. 126 186 Es scheint dennoch erwähnenswert, dass das Verhältnis zwischen Aussen- und Innen-, bzw. Siegeltafeln mit 4:1 praktisch identisch mit dem Befund aus Vindonissa ist; Speidel 1996, 23. Ein hypothetisches Verhältnis zwischen duplices und triplices würde sich im Gegensatz zu demjenigen von Vindonissa jedoch stärker auf die Seite der Dokumente mit drei oder gar mehr Tafeln neigen. Verantwortlich dafür sind vor allem die in Eschenz vergleichsweise häufig belegten Innentafeln; siehe Speidel 1996, 25. Sämtliche Holztafeln stammen aus einem Radialschnitt, was eine regelmässige Anordnung der Jahrringe zur Folge hat und diese Gesetzmässigkeit der Beschreibung erst möglich macht. Siehe zur römischen Kursive im Allgemeinen Bowman u. Thomas 1983, 51–68; Bischoff 2004, 85–89. Als Paradebeispiel für den gänzlich verschiedenen Duktus unterschiedlicher Schreiber sei Nr. 3 angeführt. Siehe weiter auch Nr. 8, 10 und 13. 8.3 8.3 Inhalt und Ergebnisse Der Bestand der Eschenzer Wachstafeln setzt sich – soweit die einzelnen Fragmente überhaupt kategorisierbar sind – zumeist aus Korrespondenzen und Rechtsdokumenten zusammen. Aufgrund der Tatsache, dass sich vor allem die Ritzinschriften auf den Aussenseiten der Wachstafeln, sprich die Adressbeschriftungen, vergleichsweise gut erhalten haben, sind die tabulae ceratae des vicus Tasgetium in erster Linie von prosopographischem und onomastischem Wert. In der Tat kann durch die vorliegende Auswertung die Liste der namentlich bekannten Personen, die in direkter oder indirekter Verbindung mit dem vicus Tasgetium standen, beträchtlich erweitert werden. Die Schreibtafeln nennen die Namen von mindestens sieben römischen Bürgern187, darunter denjenigen eines centurio des römischen Militärs188, daneben denjenigen eines peregrinen Kelten189. Der damit bezeugte, rege Briefverkehr von und nach dem vicus Tasgetium wird durch eine Nennung der Kolonie Augusta Raurica in einer Adressbeschriftung (Nr. 1) zusätzlich unterstrichen. Stellen solche Ortsnennung auf tabulae ceratae und tiliae auch keine Seltenheit dar, so ist das vorliegende Dokument für die römische Schweiz dennoch eine Neuheit. Erstmals ist damit ein schriftliches Zeugnis für eine direkte Verbindung zweier voneinander unabhängiger Siedlungen der römerzeitlichen Schweiz identifiziert. In formaler Hinsicht bietet der Bestand der Eschenzer Schreibtafeln zwei Besonderheiten. Erstens findet sich eine einhenklige tabula ansata aus Buchenholz (Nr. 14), die zwar Merkmale einer tabula cerata trägt, gleichzeitig aber Kleininschriften aus dem Sakralbereich ähnelt. Aufgrund auffälliger Parallelen liegt der Schluss nahe, dass es sich hierbei um die Holzversion einer Votiv- oder Fluchtafel handelt, welche ansonsten fast ausnahmslos auf Metall überliefert sind. Zweitens umfasst das Corpus eine Miniaturausführung einer Wachstafel (Nr. 39), die aus einer Maserknolle aus Ahornholz gesägt und geschliffen wurde und bisher ohne direkte Parallele ist. Man wird aufgrund der Grösse des Objekts kaum von einem praktischen Nutzen ausgehen können. Vielmehr scheint die kleine Tafel eine ästhetische und repräsentative Funktion als eine Art Schmuckstück und Statussymbol gehabt zu haben. Als Ganzes gesehen präsentiert sich der Eschenzer Bestand an tabulae ceratae vor allem in quantitativer Hinsicht als eher überraschend. So sind die gefundenen Wachstafeln nicht explizit denselben Milieus zuzuordnen, aus denen bisher die umfangreichsten Corpora an Schriftstücken auf Holz, namentlich dem Windischer Legionslager, den Militärstützpunkten am Hadrianswall und den Archiven der Vesuvstädte, hervorgegangen sind. Die Wachstafeln weisen, soweit erkennbar, inhaltlich und kontextuell bis auf ein einziges Zeugnis (Nr. 7) weder einen militärischen noch einen institutionalisiert finanztechnischen, juristischen oder 187 188 189 Nr. 8: Curfid(ius) Han[---], Nr. 10: M(arcus) Corn[elius] Verus, Nr. 12: M(arcus) Dam[inius? ---], T(itus) Cr[---], Nr. 13: M(arcus) Bisius Rufus, M(arcus) Orgius (?) Naubilian[us] (!). Ob die in Tafel Nr. 3 genannten Maturus und Urbi[cus] römische Bürger oder Peregrine waren, ist nicht mit Sicherheit zu entscheiden. Nr. 7: Auf[id(ius)]. Nr. 3: Vericos. Inhalt und Ergebnisse administrativen Bezug auf. Umso erstaunlicher ist dieser Befund, berücksichtigt man die fragmentarische Überlieferungssituation. Ländlich-provinzialer oder gar peregriner Kontext ist bisher allerdings kaum explizit als ein der lateinischen Schriftlichkeit förderliches Umfeld zutage getreten. War dies trotzdem der Fall, ist eine Vermittler- und Vorbildrolle römischer Siedler und Händler bzw. des römischen Militärs vorauszusetzen190, wie dies etwa für die niederrheinischen Bataver gezeigt werden konnte191. Auch für den vicus Tasgetium wird trotz des grossmehrheitlichen Schweigens der gefundenen Schriftzeugnisse von einer solchen Vorbildrolle auszugehen sein. Das einzige Schreibtafelfragment mit militärischem Bezug (Nr. 7) scheint diesbezüglich exemplarischen Wert zu besitzen. Wie Funde von Militaria auf der Insel Werd nahelegen, ist spätestens seit frühtiberischer Zeit mit einer militärischen Besetzung des strategisch wichtigen Rheinübergangs zu rechnen.192 In diesem Sinne der Vermittlerfunktion dürften auch das erstmalige Auftreten und die Zunahme von Schreibtafeln ab der 1. Hälfte des 1. Jhs. n. Chr. zu deuten sein. Die römische Rheinbrücke muss neben ihrer militärischen Bedeutung zudem für den Handel von einiger Wichtigkeit gewesen sein. Beide Faktoren – Militär und Handel – erklären nicht nur den Status der Siedlung als vicus193, sondern auch den Fund von tabulae ceratae. So wird man die Eschenzer Wachstafeln vor allem handeltreibenden und mit dem Militär in Verbindung stehenden Privatleuten zuweisen wollen. Die Schreibtafeln bezeugen dazu passende überregionale Verbindungen in den norditalischen Süden (Nr. 13) sowie in den keltisch-gallischen Westen (Nr. 1 und 3). Es ist im Übrigen nicht auszuschliessen, dass wir in den Texten der Wachstafeln römischen Militärs begegnen, die ihre Zugehörigkeit nicht explizit erwähnen. Wie stark in Eschenz die Schriftlichkeit vom Militär abhängig war, ist indes nicht mit letzter Sicherheit zu eruieren. Die Funde von 190 191 192 193 Zu den die Schriftlichkeit fördernden Faktoren siehe grundlegend Harris 1989, 191–233 u. 267–273. Ferner Mócsy 1970, 199–212; Jongman 1988, 68–70; Speidel 1995, insbes. 200–202; Speidel 1996, 57–64; Woolf 1998, 82–88. Siehe dazu auch die Kontexte der bisher bekannten Funde von Holz als Schriftträger. Derks u. Roymans 2002, 256–258. Brem et al. 1987, 47–53. Die Frage nach Aufbau und allfälliger Gründung der Siedlung ist bis dato nicht abschliessend geklärt. Tasgetium scheint, wie das Fehlen einer Vorgängersiedlung, die systematische Anlage der Strasse und eine korrespondierende, heute in der planmässigen Anlage von Drainagekanälen, Terrassierungen und Wegen in Ansätzen fassbare Parzellierung nahelegen, systematisch geplant und aufgebaut worden zu sein. Geben archäologische und historische Quellen auch nur spärlich Einblick in die früheste Zeit der Siedlung, zeugen doch vor allem die überall fassbaren Massnahmen der Entwässerung und Entsumpfung zur Nutzbarmachung des eigentlich schlechten Baulands von einem strategischen Interesse zur Errichtung einer Siedlung gegenüber der Insel Werd. Als Agent der Siedlungsanlage kommt primär das römische Militär in Frage, auch wenn es bis auf wenige Ausnahmen in Tasgetium nur spärlich zu fassen ist. Der aus späterer Zeit bezeugte Status eines vicus sowie die Anlage von römischen Thermen und deren Renovation sprechen für primär römischen Einfluss in Aufbau und Organisation der Siedlung. Ungeklärt bleiben muss indes weiterhin die Frage nach den genauen Umständen der Siedlungsgründung, auch wenn die frühesten Aktivitäten zur Fundamentierung des Strassentrassees dendrochronologisch auf das Jahr 6/7 n. Chr. datiert werden können. CIL XIII 5254 u. 5257. 127 8.4 Die Schreibtafeln von Eschenz der Insel Werd belegen lediglich eine kurze Anwesenheit des Militärs.194 Mit Blick auf das beschriebene Umfeld überrascht es nicht, dass die Schreibtafeln mit der Nennung von tria nomina hauptsächlich römische Bürger und somit mit Sprache und Medium Vertraute als Hauptakteure der Schriftlichkeit nennen. Dennoch fehlt das in dieser Gegend des Römischen Reichs zu erwartende einheimisch-keltische Element nicht. Neben dem Auftauchen eines keltischen Einzelnamens auf einem sekundär verwendeten Tafelfragment (Nr. 3) sind in tria nomina mindestens zwei romanisierte Kelten als Adressaten fassbar (Nr. 12 und 13). Der Grad des Schriftgebrauchs, welchen die Schreibtafeln dokumentieren, ist insgesamt bemerkenswert. Die Schriftspuren auf den Tafeln stammen, soweit trotz der Fragmentierung zu beurteilen, alle von unterschiedlichen Schreibern. Die Tatsache, dass fast sämtliche Teile des Bestands unterschiedliche Dokumente repräsentieren und ein beachtlicher Teil von Schreibtafeln Spuren einer oft mehrmaligen Wiederverwendung zeigen, unterstreicht für den vicus Tasgetium das Bild einer lebendigen lateinischen Schriftkultur unter Benutzung eines genuin römischen Schriftmediums.195 8.4.1 01 Katalog der Tafeln mit Schrift, lesbar Inv.-Nr.: 1997.015.1027.1 / H281 – Typ: A1. – Holzart: Weisstanne (Abies alba). – Masse: (46) x 132 x 4 mm. – Fundort: Zone 2, Regest-Nr. 31. – Zeit: archäologisch ca. 34–60 n. Chr. Fragment einer einfachen Aussentafel, gefunden in einer ufernahen Verfüllschicht, zusammen mit Nr. 2, 3, 4, 14, 15, 16, 37, 39, 40. Oben und unten in einer geraden Linie entlang der Jahrringe, oben mittig trapezförmig gebrochen. Linke untere Ecke ausgebrochen. Oberfläche der Aussenseite (I.1) mehrheitlich unbeschädigt mit stark verblasster Tintenaufschrift von 15 bis 20 mm Buchstabengrösse, feine Ritzspuren des calamus. Innen (I.2) beidseitig erhöhter Rand, fast vollständig abgetragen. Schriftfläche innen unbeschädigt, ohne Schriftspuren (Abb. 162). 8.4 Die Schreibtafeln von Eschenz Die nachfolgende Präsentation der tabulae ceratae aus dem Bestand des vicus Tasgetium erfolgt nach Beschriftung und deren Lesbarkeit. Auf Tafeln, bei denen eine Lesung möglich ist, folgen Tafeln mit unleserlichen Schriftspuren und schliesslich solche ohne Schriftspuren. Jede Wachstafel wird in einem ersten Schritt in einem Präskript steckbriefartig beschrieben. Die Inventarnummer und Holznummer bezieht sich in allen Fällen auf das Inventar des Amts für Archäologie Thurgau (AATG), Frauenfeld. Die Typologie folgt derjenigen Speidels.196 Sämtliche Aussentafeln (A1) werden, sofern nicht anderweitig bestimmbar, als erste Tafeln eines codex beschrieben. Die Tafelflächen sind mit Bezug zum Gesamtdokument (duplex, triplex bzw. multiplex) nach Tafeln (römische Zahlen) sowie Seiten (arabische Zahlen) gekennzeichnet.197 Die Masse sind stets in Millimetern angegeben (Höhe x Breite x Tiefe), bei unvollständigen Tafelteilen sind sie in Klammern gesetzt. Es folgen, eine Beschriftung vorausgesetzt, ein Transkript und dessen Auflösung. Die Benutzung diakritischer Zeichen folgt den allgemeinen Regeln des Corpus Inscriptionum Latinarum (CIL). Für eine nicht genau zu bestimmende Anzahl an Buchstabenresten wird darüber hinaus +?+ verwendet. Als Zitierform sei Tabulae Tasgetienses (Tab. Tasg.) vorgeschlagen. 194 195 196 197 Brem et al. 1987, 51. Neben zahlreichen Graffiti auf Keramik dürften der bereits zu Beginn des 19. Jhs. gefundene Ziegel mit darin eingeschriebenen Vergilversen und die – wenn auch wenigen – Inschriften aus Stein eben dieser Kultur zuzurechnen sein; siehe Lieb 1993, 158–164. Speidel 1996, 24–28. Erste Aussentafel: I.1 und I.2; Innentafel bzw. Siegeltafel: II.3 und II.4; usw. Siehe dazu die Systematik bei Camodeca 1999. 128 Abb. 162: Tafel Nr.1 (I.1 und I.2), Massstab 1:2. 8.4 Die Schreibtafeln von Eschenz I.1 Transkription Lesung ------ ? C̣+++(vac.)ḄAṚ BRAV(vac.)RICA(vac.) ------ ? C̣[...] Ḅaṛb(---) Raurica In paläographischer Hinsicht ist auf die kapitale Form des Buchstaben B in der zweiten Zeile hinzuweisen. Ungeachtet des Sinnzusammenhangs ist die Inschrift durch eine etwa zwei Buchstaben breite, vertikale Freilassung in der Mitte der Tafel in zwei Teile geteilt. Die Berücksichtigung einer (nicht erhaltenen) Verschlussschnur dürfte für diese freie Stelle verantwortlich sein.198 Spuren ganz am unteren Rand des Fragments können nicht zuverlässig als Buchstabenreste identifiziert werden. Sie sind als sekundäre Beschädigungen zu deuten. Die dadurch naheliegende Vermutung, dass mit der zweiten Zeile auch das Ende der Inschrift überliefert ist, wird durch das Fehlen einer dritten Schriftzeile bestätigt, zumal eine solche unter Einhaltung des Zeilenabstands, wie er zwischen der ersten und der zweiten Zeile überliefert ist, ohne Probleme zumindest partiell auf dem erhaltenen Tafelfragment Platz gefunden hätte. Des weiteren ist in dieser Hinsicht auch die absichtliche Freilassung der Schriftfläche nach dem zweiten A, sprich nach dem Wortende, in der zweiten Zeile zu beachten. Ohne Zweifel ist die Inschrift als eine Adressbeschriftung zu deuten, wie sie für die römische Antike mittlerweile mehrfach auf der Aussenseite von Schreibtafeln und -täfelchen dokumentiert ist. Eine Rekonstruktion der Ausmasse der ursprünglichen Inschrift über das Adressformular ist allerdings nicht abschliessend zu bewerkstelligen, da römische Adressanschriften nicht strikte normiert waren, sondern aus mehreren möglichen Elementen zusammengesetzt sein konnten.199 Überlegungen zu allfälligen verlorenen Teilen der Inschrift oberhalb des Bruches bleiben aus diesem Grund spekulativ. Einzig die Angabe des Namens des Empfängers kann aus praktischen Gründen für das Formular vorausgesetzt werden. Eine Rekonstruktion der ordinatio auf dem Schriftträger ist allerdings nicht möglich. Wie Beispiele aus Vindonissa zeigen, waren in der Zusammensetzung des Empfängerformulars sämtliche Kombinationen aus den drei Bestandteilen von tria nomina möglich.200 Teile des Empfängernamens und/oder die Angabe dabis, die in Adressbeschriftungen regelmässig belegt ist201, könnten somit auf einer zusätzlichen Zeile oberhalb der erhaltenen Schriftspuren Platz gefunden haben. Unter Annahme eines minimalen Adress- und Namenformulars könnte weiter auch eine Interpretation des ersten Buchstabens als abgekürztes Praenomen (Caio) zu einer lediglich zweizeiligen Rekonstruktion der Adressbeschriftung führen. Im Gegensatz zu der durch die starke Beschädigung des Tafelfragmentes erschwerten Entzifferung der ersten Zeile, kann die für die zweite Zeile vorgeschlagene Lesung als gesichert gelten, sind die Buchstaben doch bereits ohne technische Hilfsmittel ohne grössere Probleme lesbar. Trotz ihrer Eindeutigkeit lässt die Lesung der zweiten Zeile mehrere Interpretationsansätze zu. Eine Identifikation als Empfängername kann ausgeschlossen werden, da der Empfängername in derartigen Anschriften stets im Dativ angegeben wurde.202 Übrig bleiben – sowohl mit Bezug auf die Kasusendung als auch aufgrund der Position im Adressformular – die Interpretation als Name des Absenders oder als Ortsangabe. Für eine Identifikation als Name des Senders – in diesem Falle einer Senderin – finden sich Vergleichsbeispiele sowohl aus Vindonissa203 wie auch aus Vindolanda204 . Der Name kann dabei einerseits im Nominativ oder mit vorangehendem a/ab im Ablativ stehen.205 Im vorliegenden Falle kann die letztere Möglichkeit ausgeschlossen werden.206 Ein Sendername im Nominativ, in diesem Falle derjenige einer Senderin, Raurica, ist bisher allerdings als Personenname nicht direkt bezeugt.207 Aus einer Grabinschrift aus dem englischen Cirencester ist ein cives (!) Raur(icus) belegt.208 Zu identifizieren ist dieser als Angehöriger des Stammesverbands der civitas Rauracorum, die am Basler Rheinknie und im Elsass ansässig war.209 Ein ebensolches Ethnikon ist zudem aus Militärdiplomen aus dem römischen Kastell Castrum Celeusum (Pförring, D)210 und wohl auch – wenn auch abgekürzt und mit einem vermeintlichen Schreibfehler nur in einer unsicheren Lesung – aus Acquincum (Budapest, H)211 bekannt. Die Bezeichnung Raurica könnte demnach in Analogie als ethnischer Beiname für eine dieser civitas angehörigen Senderin in Frage kommen. Vergleichsbeispiele für ein derartiges Namensformular in Adressbeschriftungen sind allerdings bisher nicht bekannt. Weit bekannter ist der Name als Ortsbezeichnung für die römische Kolonie auf 202 203 204 205 206 207 208 198 199 200 201 Siehe dazu Vergleichsbeispiele aus Vindonissa, Tab. Vindon. 13, 16, 18 usw. Zu den Bestandteilen einer Adresse siehe Speidel 1996, 36–39; Bowman u. Thomas 1994, 43. Speidel 1996, 37. Siehe dazu Beispiele aus Vindonissa, Speidel 1996, 36–37; aus Vindolanda, Bowman u. Thomas 1994, 44; aus Luguvalium (Carlisle), RIB 2443.3. 209 210 211 Speidel 1996, 37; Bowman u. Thomas 1994, 43. Speidel 1996, 38 mit Liste. Bowman u. Thomas 1994, 43. Während auf den Schreibtäfelchen aus Vindolanda allen Nennungen des Absenders a/ab vorangestellt wurden, ist diese Praxis für Vindonissa nur in knapp der Hälfte aller Fälle zu beobachten; Speidel 1996, 38; Bowman u. Thomas 1994, 43. Ein Personenname im Ablativ würde eine Präposition voraussetzen, wobei die unzweifelhafte Lesung der zweiten Zeile allerdings lediglich die grammatikalisch inkorrekte Form ab stützen würde. Auch wenn eine solche «falsche» Form natürlich nicht a priori auszuschliessen ist, wäre einer korrekten Rekonstruktion grundsätzlich der Vorzug zu geben. Aus Munzach bei Liestal ist aus einem Grabstein eine Araurica bekannt, CIL XIII 5312. Aus Narbonne (F) ist eine Rauricia bekannt, CIL XII 5088. RIB 180: Dannicus eq(u)es alae / Indian(ae) tur(ma) Albani / stip(endiorum) XVI cives (!) Raur(icus) / cur(averunt) Fulvius Natalis it (!) / Fl[av]ius Bitucus ex testame(nto) / h(ic) s(itus) e(st). Zur Frage nach der umstrittenen und schwierigen Lokalisierung des Siedlungsgebiets der Rauriker siehe Asskamp 1989, 114, Anm. 587 und Fellmann 1995, 291. Hier in der Form Raurac(us); RMD 261. CIL III 33 = XVI 50: … Ambireno Iuvenci f(ilio) Rauri⌐c¬(o) …; der Schreiber hat anstatt des C ein P geschrieben. 129 8.4 Die Schreibtafeln von Eschenz dem Gebiet des Stammes der Rauriker, Augusta Raurica.212 Vergleichsbeispiele für eine solche Ortsnennung im Ablativ, ganz zum Schluss der Adressanschrift, finden sich für die Orte Vasio (Vaison-la-Romaine, F)213 und Augusta Treverorum (Trier, D)214 im Corpus der Schreibtafeln von Vindonissa. Dasselbe Schema ist auch von einer Adressbeschriftung auf der Aussenseite einer Wachstafel aus dem englischen Carlisle bekannt.215 Dass die Kolonie in einem Zeugnis aus der Mitte des 1. Jhs. n. Chr. ohne den ab der Neugründung unter Augustus hinzutretenden Zusatz Augusta216 , sondern lediglich mit der aus der Grabinschrift des ersten Gründers Munatius Plancus attestierten Kurzform Raurica217, genannt wird, muss indes nicht gegen eine Identifikation als Ortsangabe sprechen.218 Wie die ohnehin nicht einheitliche Benennung der Kolonie in nachaugusteischer Zeit nahelegt219, war die Angabe Raurica wohl signifikant und unverwechselbar genug als Identifikation des unter Augustus neugegründeten Orts, zumal die involvierten Personen (Absender, Empfänger, Bote) die Adresse mit Sicherheit mit spezifischem Vorwissen ohne Probleme zu deuten wussten.220 In der Tat ist einer direkten Ortsnennung – im Gegensatz zu einer indirekten über ein Ethnikon – im Kontext einer Adressbeschriftung höhere Plausibilität zuzusprechen. Auch wenn eine Interpretation als Sendername mit Blick auf das Formular nicht gänzlich von der Hand zu weisen ist, so ist doch das Fehlen zuverlässiger onomastischer Parallelen in Rechnung zu stellen. In sämtlichen oben genannten Lesarten wäre der verbleibende, erste Buchstabe B der zweiten Zeile als letzter Buchstabe eines Adresselements der ersten Zeile zu deuten. Es ist dabei an den Schluss des gentilicium bzw. des cognomen des Absenders oder Empfängers zu denken. Der betreffende Namensbestandteil wäre hierbei abgekürzt zu rekonstruieren, wobei die Kasusendung vom Schreiber aufgrund 212 213 214 215 216 217 218 219 220 Die Zusammenstellung aller Belege bei Berger 2000. Tab. Vindon. 7. Tab. Vindon. 48b, in der Form Augusta Trevirorum (!). RIB 2443.4, mit der Ortsangabe Lugualio (sic) im Ablativ direkt nach dem Empfängernamen. Weitere Beispiele für ein Ortsangaben im Ablativ – allerdings in umgekehrter Reihenfolge der Adresselemente – sind von Schreibtafeln aus Vindolanda bekannt, RIB 2443.10 und Tomlin 1996, 460. Für die auschliesslich mit Tinte beschriebenen tiliae aus Vindolanda, die nur Ortsangaben im Lokativ tragen, siehe Bowman u. Thomas 1994, 43. Zur Neugründung siehe die Neuinterpretation der so genannten Nuncupator-Inschrift, Berger 2000, T2. CIL X 6087: L(ucius) Munatius L(uci) f(ilius) L(uci) n(epos) L(uci) pron(epos) / Plancus co(n)s(ul) cens(or) imp(erator) iter(um) IIvir / epulon(um) triump(havit) ex Raetis aedem Saturni / fecit de manibis agros divisit in Italia / Beneventi in Gallia colonias deduxit / Lugdunum et Rauricam. Es ist indes sogar gut möglich, dass die Grabinschrift des Plancus, die gut drei Jahrzehnte nach der ersten Gründung angefertigt wurde, bereits den Namen bzw. Namensbestandteile der Neugründung überliefert; Isaac 1971, 16–17. Zur Namensfrage siehe zusammenfassend und mit älterer Literatur Berger 2000. Berger 2000, T3–T27. Der Umkehrschluss, die Adresse sei ein Zeugnis aus der Zeit vor der augusteischen Neugründung der Kolonie, ist kaum haltbar. Die Zeitspanne zwischen der (vermeintlichen) Neugründung der Kolonie und der Deponierung der Tafel ist doch beträchtlich, zumal eine mehrfache Verwendung der Tafel aus den erhaltenen Spuren nicht ersichtlich ist. 130 des stereotypen Charakters einer solchen Anschrift, der bei vollständiger Erhaltung des Formulars Zweideutigkeiten weitestgehend ausschloss, weggelassen wurde.221 Präsentiert sich in abschliessender Betrachtung die Deutung des Namens Raurica als Ortsangabe als plausibelste Lösung, so bleibt die Frage, wie diese Lokalisierung zu interpretieren ist. Die Forschung ist seit den ersten Überlegungen zu dieser Thematik im Zuge der Funde in Vindolanda222 noch immer zu keiner befriedigenden Lösung gelangt. Einerseits ist es möglich, die Ortsangabe in Adressbeschriftungen natürlicherweise und nach modernem Verständnis als Zielort der Sendung zu deuten. Eine stattliche Anzahl von in Vindolanda gefundenen tiliae mit anderen Ortsangaben als Vindolanda selbst hat allerdings zu einiger Skepsis Anlass gegeben.223 Bowman und Thomas sind der Ansicht, dass es sich bei sämtlichen Ortsangaben um Bestimmungsorte handeln muss. Demgemäss interpretieren sie diejenigen Schreibtafeln und -täfelchen mit der Angabe eines vom Fundort abweichenden Orts entweder als nicht versandte Entwürfe oder als Briefe, die zusammen mit dem Empfänger vom Empfangsort zurück nach Vindolanda gelangten.224 Demgegenüber haben sich Speidel225 und zuletzt auch Birley226 für eine gegenteilige Betrachtungsweise ausgesprochen. Insbesondere Speidel deutet die Ortsangaben in den bisher bekannten Adressen mit Verweis auf den Wunsch des Absenders auf eine Antwort als Angabe des Ausstellungsorts.227 Eindeutige Funde, die endgültige Klarheit schaffen könnten, wurden bisher nicht gemacht.228 Ein Schlüssel zur Lösung des Problems dürfte eine differenzierte Betrachtungsweise darstellen, welche die Position des Ortsnamens innerhalb des Adressformulars berücksichtigt und dementsprechend beide Möglichkeiten zulassen würde. Eine derartige Untersuchung wurde bisher allerdings nicht in Angriff genommen.229 Auch die vorliegende Inschrift kann in dieser Hinsicht keine Klarheit schaffen. Beide Deutungen des Ortsnamen kommen auch hier grundsätzlich in Frage. Neben der einfach zu stützenden Variante der Angabe des Aufenthaltsorts des Absenders kann die Angabe der römischen Kolonie auch als Aufenthaltsort des Briefempfängers gedeutet werden. Der Brief wäre sodann entweder vom Empfänger zurück nach Tasgetium gebracht – man denke etwa an eine kaufmännische Tätigkeit – oder lediglich als Entwurf konzipiert und noch vor einem allfälligen Versand in Tasgetium entsorgt worden. Wenig aufschlussreich sind in dieser Hinsicht jedoch weder die Charakteristika des Dokuments selbst noch 221 222 223 224 225 226 227 228 229 Mit Rücksicht auf die unsichere Lesung der ersten Zeile wäre mit der gebotenen Vorsicht etwa an ein cognomen wie Barbus, Barbatus, Barbarus oder auch Ahenobarbus oder Balbus zu denken; siehe dazu allgemein Kajanto 1982 und OPEL I, 267–277. Bowman u. Thomas 1994, 43–46. Bowman u. Thomas 1994, 43–44. Siehe auch die oben genannten beiden Beispiele aus Vindonissa. Bowman u. Thomas 1994, 45; Bowman u. Thomas 2003, 17. Speidel 1996, 38–39. Birley 2001, 247–248; Birley 2002, 36–40. Speidel 1996, 38–39. Siehe dazu Birley 2001, 248–249. Siehe dazu Bowmans und Thomas kategorische Ablehnung der Annahme, der Gebrauch von Ortsangaben in Briefen sei in der Antike flexibel gehandhabt worden; Bowman u. Thomas 1994, 45. 8.4 Die Schreibtafeln von Eschenz der Fundkontext. Ob der in der Inschrift genannte Ort der Kolonie Raurica Ziel- oder aber Ursprungsort des Briefs war, kann also nicht abschliessend entschieden werden. 02 I.2 -----+?+[---] +?+[---] Ṿ+?+C̣ C+ ̣ [---]+[---] ++[---] Inv.-Nr.: 1997.015.1089.1 / H87 – Typ: A1. – Holzart: Weisstanne (Abies alba). – Masse: (39) x 115 x 7 mm. – Fundort: Zone 2, Regest-Nr. 31. – Zeit: archäologisch 45–60 n. Chr. Fragment einer einfachen Aussentafel, gefunden in einer ufernahen Verfüllschicht, zusammen mit Nr. 1, 3, 4, 14, 15, 16, 37, 39, 40. Unten entlang der Jahrringe gebrochen. 2 mm tiefe Kerbe für die Verschlussschnur mittig auf oberem Rand, durchgehendes Schnurloch rechts davon. Oberfläche der Aussenseite (I.1) ohne Schriftspuren. Innenseite (I.2) unten, rechts und links mit erhöhtem Rand. Vertiefte Schriftfläche linksseitig mit Resten von Ritzspuren (Abb. 163). Transkription Der Verwendungszweck der Tafel ist nicht zu erschliessen. 03 Inv.-Nr.: 1997.015.1090.1 / H88 – Typ: A1. – Holzart: Weisstanne (Abies alba). – Masse: (58) x 134 x 8 mm. – Fundort: Zone 2, Regest-Nr. 31. – Zeit: archäologisch ca. 34–60 n. Chr. – Literatur: Brem et al. 1999, 128 Abb. 10; Hedinger u. Leuzinger 2002, 100 Nr. 35. Fragment einer einfachen Aussentafel, gefunden in einer ufernahen Verfüllschicht, zusammen mit Nr. 1, 2, 4, 14, 15, 16, 37, 39, 40. Untere Seite entlang der Jahrringe gebrochen. Oben zur Innenseite (I.2) hin geöffnete, rund 20 mm breite, trapezförmige Siegelfurche230 mit Resten von Wachs. Oben rechts durchgehendes Schnurloch. Oberfläche der Aussenseite (I.1) mit Ritzungen eines stilus von 10 bis 27 mm Höhe, graduell verblassend nach rechts; keine sichtbare Beschädigung der Oberfläche. Innenseite (I.2) mit erhöhtem Rand unten, rechts und links. Vertiefte Schriftfläche mit sich überlagernden Ritzspuren, mindestens drei Texten unterschiedlicher Grösse (4–40 mm). Lesung nur für grössten Text möglich (Abb. 164). I.1 I.2 Transkription Lesung m1MATVROm2VRḄỊ+[---] (vac.)IS(vac.) Maturo Urḅịc [̣ o dab-] is Transkription Lesung m3VIIRICOS Vericos In der Beschriftung der Aussenseite lassen sich deutlich zwei unterschiedliche Schreiber unterscheiden (m1 und m2). Der unterschiedliche Duktus des Geschriebenen wird neben der unterschiedlichen Buchstabengrösse insbesondere an den Formen der Buchstaben V und R offensichtlich, wobei der erste Schreiber eine kursivere Form bevorzugte und der zweite Schreiber sich stärker an den Formen der Capitalis orientiert hat. Davon zu unterscheiden ist die Inschrift auf der Innenseite der Tafel, die von einem dritten Schreiber (m3) verfasst wurde. Man beachte dessen Verwendung des doppelhastigen E (II). Die mehrmalige Wiederverwendung der Holztafel wird durch die sich überlagernden Schreibschichten auf der Innenseite unterstrichen. 230 Abb. 163: Tafel Nr. 2 (I.1 und I.2), Massstab 1:2. Zu dieser speziellen Art der Siegelfurche siehe Speidel 1996, 28–29, Bild 10. 131 8.4 Die Schreibtafeln von Eschenz Der Text auf der Aussenseite ist als Adressbeschriftung zu identifizieren. Am plausibelsten scheint das Szenario einer mindestens zweifachen Benutzung der Aussentafel als Teil eines Briefduplex bzw. -multiplex. Der erste Brief ging dementsprechend an einen Maturus, während der zweite an eine Person mit dem Namen Urbicus adressiert war. Andere Ergänzungen des Namens231 wären grundsätzlich möglich. Geht man allerdings davon aus, dass der Empfängername vollständig ausgeschrieben wurde und dass die Buchstaben der zweiten Zeile mit der aus anderen Briefanschriften bekannten Wendung dabis zu ergänzen sind 232, so bleibt aus Platzgründen einzig das vorgeschlagene cognomen. Selbst die weibliche Form des Namens würde die Platzverhältnisse bereits sprengen. Sichere Angaben zu den beiden Personen sind dem Tafelfragment und der Inschrift nicht zu entnehmen. Maturus wie auch Urbicus sind nur sehr selten als Namen für Sklaven attestiert.233 Mit der gebotenen Vorsicht dürften deshalb beide als römische Bürger angesprochen werden. Die unvollständige Namensnennung lässt sich mit der Art der Übermittlung von Briefen in römischer Zeit erklären. Die Beanspruchung von persönlichen oder zumindest in Kenntnis gesetzten Boten machte eine allzu genaue und ausführliche Adressierung überflüssig.234 Die Möglichkeit, dass sich hinter den römischen cognomina Peregrine verstecken, ist allerdings nicht gänzlich auszuschliessen. Der Aufenthaltsort der beiden Genannten ist nicht mit Sicherheit zu rekonstruieren.235 Mehrere Szenarien sind denkbar. Das erste geht von einem Briefwechsel zwischen zwei Personen aus. So könnte von einem im vicus Tasgetium lebenden Urbicus ausgegangen werden, der in einem ersten Schritt einen Brief an einen gewissen Maturus mit uns unbekanntem Wohnsitz geschrieben und adressiert hatte. Mit grosser Sicherheit wurde der Brief an Maturus auch versandt. Zumindest wurde der Brief versiegelt, wie die Wachsreste in der Siegelkerbe auf der Kante des Tafelfragments belegen. In einem zweiten Schritt könnte das Beschreibmaterial des Briefs vom Empfänger Maturus wiederverwendet worden sein, um dem Absender Urbicus eine Antwort auf dessen Brief zukommen zu lassen, was den modernen Fundort erklären würde. Ein zweites Szenario geht von einem sich in Tasgetium aufhaltenden Urbicus als Empfänger eines Briefs aus wiederverwendetem Beschreibmaterial aus. Auch der Name des Absenders wäre als ursprünglicher Empfänger des wiederverwendeten Beschreibstoffs mit Maturus bekannt. Allerdings wäre nicht von zwei, sondern von drei am Briefwechsel beteiligten Personen auszugehen. Ein nicht näher bekannter Sender des ursprünglichen Briefs an Maturus wäre zusätzlich vor231 232 Abb. 164: Tafel Nr. 3 (I.1 und I.2), Massstab 1:2. 132 233 234 235 Urbianus, Urbica, Urbicana, Urbicianus, Urbicinus, Urbicio, Urbicosus, Urbigena; Kajanto 1982, 311; Urbilla, 170; Urbinianus, 159. Beispiele aus Vindonissa, wo die Wendung besonders häufig attestiert ist, Speidel 1996, 36, besonders Tab. Vindon. 28, 49 und 76; daneben aus Luguvalium (Carlisle) RIB 2443.3, aus Vindolanda (Chesterholm) Tab. Vindol. 107, aus der Colonia Claudia Ara Agrippinensium (Köln) AE 1998, 0964b und eventuell auch AE 1998, 0964c, aus Mogontiacum (Mainz) AE 1998, 0994. Zur Verteilung der Namen siehe Kajanto 1982, 301 u. 311. Speidel 1996, 83. Siehe dazu auch die Ausführungen zu Nr. 1. 8.4 Die Schreibtafeln von Eschenz auszusetzen. Eine dritte Möglichkeit wäre der Versand des Schriftstücks innerhalb der Siedlung.236 Der Text auf der Innenseite der Tafel – zumindest der lesbare Teil davon – steht nicht im Zusammenhang mit der Adressbeschriftung. Die Inschrift wurde wohl erst nach dem Bruch der Tafel auf derselben angebracht. Einerseits markiert der untere Bruch der Tafel exakt das Ende der Schriftzeile, sprich die Buchstaben sind nicht durch die Beschädigung beschnitten und sind genau auf die Tafelgrösse angepasst. Andererseits trägt die Inschrift nicht die Charakteristika einer Inschrift, wie man sie auf der ersten Innenseite eines Briefmultiplexes erwarten würde. Die Buchstaben sind, nicht zuletzt auch im Vergleich zu den übrigen Buchstabenspuren auf der Innentafel, überdimensional gross. Die Inschrift wird deshalb wohl zu einer späteren Benutzungsphase zu zählen sein. Ob die Buchstaben Produkt einer Ritzung durch Wachs oder Zeugnis einer direkten Ritzung in das Holz der Schreibfläche sind, kann nicht abschliessend entschieden werden. Aufgrund der bereits angestellten Überlegungen ist indes zur zweiten Möglichkeit zu tendieren. Die Inschrift selbst lässt sich als Personenname identifizieren. Der Name Vericos ist bisher in der romanisiertlatinisierten Variante eines wohl keltischen Eigennamens in einer Inschrift aus der Provinz Aquitania attestiert.237 Auch bei Cassius Dio findet sich der Name in peregrin-keltischem Zusammenhang in der phonetischen Variante Berikos.238 Die grösste Nähe zur vorliegenden Inschrift zeigt indes eine gallische Bronzemünze mit der Aufschrift VIIRICO(s).239 Die Münze gehört aufgrund ihrer ikonographischen (Pferd, Profilkopf) und textlichen Charakteristika zu einer Reihe von Münzen, die entweder VIRIC(-) oder VIIRIC(-) als Legende tragen und im Südwesten der Provinz Gallia Belgica, in der Normandie, zu verorten sind.240 Der auf dem vorliegenden Tafelfragment Genannte ist demzufolge mit Sicherheit als keltischer Peregriner zu identifizieren. Wie sein Name, der nach den heute bekannten Zeugnissen in Westgallien verbreitet war, auf ein Schreibtafelfragment in Tasgetium gelangte, ist ungleich schwieriger zu beantworten. Die Schreibtafel, wie sie sich uns heute präsentiert, könnte beispielsweise als Eigentumsmarke an einem nicht näher bekannten Gegenstand – sei das eine persönliche Habe, sei das ein Handelsgut – gedient haben. Dass der Kelte mit dem westgallischen Namen sich auch tatsächlich im entfernten, östlichen vicus Tasgetium aufgehalten hat, kann damit nicht abschliessend bewiesen werden, liegt aber im Bereich des Möglichen. Die Frage nach den Umständen seines Aufenthalts ist allerdings nicht zu klären. War der Kelte kein Einheimischer, wovon aufgrund der geographischen Verteilung des keltischen Namens auszugehen ist, so wird ihn mit einiger Sicherheit eine Handels- oder Arbeitstätigkeit in den 236 237 238 239 240 Dazu, allerdings im Kontext des Legionslagers, Speidel 1996, 84–85. CIL XIII 01446: Pro sal(ute) Imp(eratoris) Cae[s(aris) Aug(usti?)] / moniment(um) Lucan[us?] / Verici fil(ius) et patri su[o fec(it?)]. Cass. Dio 60,19,1; zu datieren in das Jahr 43 n. Chr. mit Bezug zur Bretagne. Hucher 1857, 115–116 u. 96 Nr. 16. RIG IV 304; CCCBM III, 63–64 XXVIII. Osten geführt haben.241 Neben den nicht gänzlich zu klärenden äusseren Umständen ist das vorliegende Tafelfragment auch in übertragenem Sinne interessant. Die genuin römische Schreibtafel und der darauf geritzte, keltische Name zeigen exemplarisch das Neben- und Miteinander von keltischer und römischer Lebenspraxis. 04 Inv.-Nr.: 1997.015.1166.1 / H478 – Typ: A1. – Holzart: Weisstanne (Abies alba). – Masse: (59) x (98) x 3 mm. – Fundort: Zone 2, Regest-Nr. 31. – Zeit: archäologisch nach 60 n. Chr. Fragment einer einfachen Aussentafel, gefunden in einer ufernahen Verfüllschicht, zusammen mit Nr. 1, 2, 3, 14, 15, 16, 37, 39, 40. Oben und unten entlang der Jahrringe, rechts nichtlinear gebrochen. Oberfläche der Aussenseite (I.1) mit Abschabungen, braun-schwarze Reste einer Tintenaufschrift von rund 10 mm Höhe und vereinzelt korrespondierende Ritzspuren des calamus. Innenseite (I.2) links mit erhöhtem Rand, Schriftfläche mit unleserlichen Ritzungen (Abb. 165a–b) Abb. 165a: Tafel Nr. 4 (I.1 und I.2), Massstab 1:2. I.1 Transkription -----[..]+[---]++[---] ṚẠ+Ṇ+?+[---] ++ṾṚ[.]+[.]++DṚ+[---] +[..]+[.]+?+[---] ------ Der Verwendungszweck der Tafel ist aufgrund der sehr fragmentarischen Textüberlieferung unklar. Naheliegend wäre etwa eine Identifizierung als Adressbeschriftung. 241 Der vorliegende Befund passt sowohl typologisch als auch chronologisch in das Schema der von Lothar Wierschowski gemachten Beobachtungen zur Abwanderung aus der Gallia Belgica; Wierschowski 1995, 194–203 u. 208. Weitere Zeugnisse, welche die These stützen könnten, wie anderes instrumentum domesticum mit der Nennung des vorliegenden Namens, sind nicht bekannt. 133 8.4 Die Schreibtafeln von Eschenz Abb. 166: Tafel Nr. 5, Seite mit Lesung und Seite ohne Lesung, Massstab 1:2. der Buchstaben zu einer sekundären Benützungsphase – nach dem Bruch der Tafel – ist damit wahrscheinlich.242 06 Inv.-Nr.: 2002.051.1166.1 / H1000 – Typ: S1. – Holzart: Fichte (Picea abies). – Masse: (33) x 99 x 6 mm. – Fundort: Zone 2, Regest-Nr. 33. – Zeit: archäologisch ab Mitte 1. Jh. n.Chr, historisch vor späte 60er Jahre 1. Jh. n. Chr. Abb. 165b: Tafel Nr. 4 (I.1 und I.2), Massstab 1:2. Die Zuordnung zu einer sekundären Verwendungsphase ist nicht auszuschliessen. 05 Inv.-Nr.: 1997.015.1308.1 / H481 – Typ: I1. – Holzart: Weisstanne (Abies alba). – Masse: (22) x (55) x 3 mm. – Fundort: Zone 2, Regest-Nr. 31. – Zeit: archäologisch nach 27 n. Chr. Zwei anpassende rechteckige Fragmente einer einfachen Innentafel, modern zusammengefügt, gefunden in einer ufernahen Verfüllschicht. Eine Breitseite mit erhöhtem Rand, übrige Seiten gebrochen. Schriftfläche einer Seite (II.2/3?) mit Ritzspuren von rund 20 mm Höhe. Zweite Schriftfläche (II.2/3?) mit unleserlichen Resten von Ritzungen (Abb. 166). Fragment einer Siegeltafel mit vertieftem Siegelstreifen, gefunden in der Verfüllung eines Drainagekanals. Unten entlang der Jahrringe gebrochen. Erste Seite (II.3) mit erhöhtem Rand oben, links und rechts. Schmale, 5 mm tiefe Schnurkerbe mittig am oberen Rand, links davon durchgehendes Schnurloch. Schriftfläche der ersten Seite linksseitig abgeschabt und beschädigt, Verfärbungen schwarzen Wachses, vereinzelt feinste unleserliche Ritzspuren. Zweite Seite (Siegelseite, II.4) mit erhöhtem Rand unten, links und rechts. 22 mm breiter, 2 mm tiefer Siegelstreifen in der Mitte der Schriftfläche. Feinste Ritzspuren von 6 mm Höhe im Feld rechts des Siegelstreifens, Verfärbungen schwarzen Wachses (Abb. 167). II.4 Transkription -----+[---]+[---] Ṣ+ḶP̣+++Ṿ+ +ṬḤ++[---] (vac.?) II.2/3 (?) Transkription -----[---]+AḌ+ -----Der als D transkribierte Buchstabe kann auch als B gelesen werden. Auffallend sind die grossen Buchstaben, welche das Schreibtafelfragment in der Höhe ausfüllen. Die Zuordnung 134 Trotz der fragmentarischen Überlieferung der Ritzspuren sind deutliche Unterlängen von Buchstaben erkennbar. Neben denjenigen der Buchstaben S und P ist in der zweiten Zeile die Unterlänge eines nicht mehr erhaltenen Buchstabens der ersten Zeile sichtbar. 242 Siehe Nr. 3, 17 u. 18. 8.4 Die Schreibtafeln von Eschenz angebracht. Im Gegensatz zu denjenigen der Innenschrift wurden die Tafeln mit der Aussenschrift nicht dauerhaft verschlossen, sodass der Rechtstext jederzeit konsultiert werden konnte, ohne dabei die Siegel der Zeugen brechen und damit die Rechtskraft der Urkunde zunichte machen zu müssen.244 Ungeachtet der schlechten Leserlichkeit der Ritzspuren sind diese deshalb aus rein formalen Gründen als Reste der Namensnennung eines oder mehrerer Zeugen, das Tafelfragment selbst als Teil einer wohl mittleren Tafel eines Urkundentriplex zu identifizieren. Nichtsdestotrotz ist eine zuverlässige Lesung nicht zu bewerkstelligen. Eine Interpretation der zweiten Zeile als Nennung einer Person der gens Sulpicia muss hypothetisch bleiben. Die lesbaren Buchstaben der dritten Zeile legen die Nennung eines griechischstämmigen Namens nahe. Bei dem Genannten könnte es sich deshalb um einen Freigelassenen gehandelt haben. Die archäologische Datierung des Tafelfragments kann aus formalen Gründen präzisiert werden. Ein Senatsbeschluss aus neronischer Zeit245, datiert ins Jahr 61 n. Chr.246, schrieb für öffentliche und private Urkunden eine Erhöhung der Sicherheit vor Fälschungen vor. Die Siegelschnur war neu durch zusätzliche Lochungen direkt durch die Schreibtafel, anstatt wie bisher lediglich über Kerben in deren Rand zu führen. Diese Vorschrift hat sich, zumindest in Italien, bereits nach kurzer Zeit durchgesetzt.247 Aufgrund des Fehlens einer zusätzlichen Lochung wäre der Entstehungszeitraum des vorliegenden Siegeltafelfragments somit auf die 50er Jahre und die ersten Jahre des folgenden Jahrzehnts des 1. Jhs. n. Chr. eingegrenzt. Diese zeitliche Einordnung muss allerdings unsicher bleiben, da für die Provinzen die Frage nach der zeitlichen und geographischen Verbreitung dieser Handhabung nicht gänzlich geklärt ist.248 Abb. 167: Tafel Nr. 6 (II.3 und II.4), Massstab 1:2. 07 Dank des spezifischen Formats des Tafelfragments – es ist hier der Siegelstreifen in der Mitte angesprochen – kann dieses als Siegeltafel einer Zeugenurkunde identifiziert werden.243 Bei einem solchen rechtlichen Dokument wurde der Text auf meistens drei Tafeln insgesamt zweimal zu Wachs gebracht, einmal als rechtlich relevanter Text (scriptura interior/Innenschrift; I.2 und II.3), der durch das Verschnüren der Tafeln und mit Hilfe des besagten Siegelstreifens (II.4) versiegelt wurde. Die (meist sieben) Personen, die den in der Urkunde beschriebenen Rechtsakt bezeugten, siegelten dabei mit ihrem signum, wobei ihr Name in den meisten Fällen rechts ihres Siegels in die freie Wachsfläche geschrieben wurde. Eine exakte Kopie des versiegelten Texts (scriptura exterior/Aussenschrift; II.4 und III.5) wurde in meist kleinerer Schrift und teilweise auch in abgekürzter Form – da für denselben Text weniger Platz zur Verfügung stand – beginnend auf der freien Seite neben den Siegeln (meist links) und fortgesetzt auf einer oder mehreren weiteren Tafeln Zwei anpassende Fragmente einer einfachen Aussentafel, modern zusammengefügt, gefunden in der Verfüllschicht eines Drainagekanals, zusammen mit Nr. 48. Unten entlang der Jahrringe gebrochen. Linke obere Ecke ausgebrochen. Linker oberer Rand mit durchgängigem Schnurloch. Rund 15 mm breit ausgerissene, ursprünglich wohl trapezförmige Siegelkerbe in Randmitte, rechte Hälfte bis in Schreibfläche eingebrochen. Oberfläche der Aussenseite (I.1) abgerieben, linksseitig stark beschädigt, rechtsseitig braune Tintenspuren sowie sporadisch korrespondierende Ritzungen des calamus von bis zu 40 mm Höhe. Innenseite (I.2) mit erhöhtem Rand unten, links und rechts. Vertiefte Schriftfläche mit stark fragmentierten, unleserlichen Ritzspuren (Abb. 168). 244 243 Zum Aufbau einer Zeugenurkunde siehe grundlegend Wilmanns 1981, 16–20, Abb. 4 u. 5. Für ein Beispiel eines erhaltenen Tryptichons des Doppelurkunden-Typs aus Vitudurum (Oberwinterthur) siehe Fellmann 1991, Tafel 1–2, H 10–12 und Hedinger u. Leuzinger 2002, Nr. 32. Inv.-Nr.: 2002.051.1838.1 / H1696 – Typ: A1. – Holzart: Fichte (Picea abies). – Masse: (67) x 144 x 11 mm. – Fundort: Zone 2, Regest-Nr. 33. – Zeit: archäologisch Mitte 1. Jh. n. Chr. 245 246 247 248 Zum (wechselnden) Verhältnis von scriptura exterior und scriptura interior siehe Wenger 1953, 75 mit Anm. 14. Suet. Nero 17; Paul. sent. 5,25,6. Dazu massgeblich Camodeca 1993. Camodeca 1993, 358–360. Camodeca 2006, 225, Anm. 1. 135 8.4 Die Schreibtafeln von Eschenz I.1 Transkription Lesung [---]+[---] ›AV+[---] [------] (centuria) Auf [id(ii)?] ̣ Die mit einer Feder und Tinte geschriebenen Buchstaben zeichnen sich durch eine systematische, wenn auch etwas eigenwillig anmutende ordinatio mit Ober- und Unterlängen aus. Die sich verdickenden Schäfte der Buchstaben sind von kalligraphischem Charakter. Der Text steht, nicht ungewöhnlich, auf dem Kopf.249 Der Text auf der Aussenseite dieser Aussentafel ist als Adressbeschriftung zu interpretieren. Die Zenturiatsangabe ist in ihrer Form in der Tat als Bestandteil von Adressbeschriftungen, meist zum Schluss des Formulars, bestens bekannt.250 Das nomen des Zenturionen hat sich aufgrund der Beschädigung der Tafel nur unvollständig erhalten, ist jedoch wegen des Buchstabenrests auf der rechten Seite der Tafel und der Ausmasse des verlorenen Texts mit einiger Sicherheit als der häufig belegte Name Aufidius zu ergänzen.251 Die Tafel scheint nicht nur einen militärischen Adressaten, sondern auch einen ebensolchen Absender gehabt zu haben. Die sorgfältige und aufwendige Ausführung der Beschriftung zeugt von einem professionellen Schreiber, wie er im vorliegenden Kontext wohl nur in militärischem Umfeld zu finden war.252 Mit seinem expliziten militärischen Bezug ist das vorliegende Tafelfragment im Corpus der Eschenzer tabulae ceratae singulär. Eine kontextuelle Einordnung fällt dennoch nicht schwer, ist eine militärische Präsenz auf der dem vicus Tasgetium vorgelagerten Insel Werd doch spätestens ab frühtiberischer Zeit anzunehmen.253 Es erstaunt deshalb wenig, dass die archäologische Datierung des Tafelfragments genau in dieselbe Zeit des frühen 1. Jhs. n. Chr. weist. Die Schreibtafel scheint einem sich in Eschenz aufhaltenden Soldaten abhanden gekommen oder von diesem absichtlich entsorgt worden zu sein. Welchem Truppenverband dieser Soldat angehörte, wie gross das im oder beim vicus Tasgetium stationierte Truppenkontingent war und welche Aufgaben es zu erfüllen hatte, muss aufgrund fehlender aufschlussreicher Zeugnisse allerdings weiterhin offen bleiben.254 08 Inv.-Nr.: 2002.051.2007.1 / H1777 – Typ: S1. – Holzart: Fichte (Picea abies). – Masse: (25) x (71) x 7 mm. – Fundort: Zone 2, Regest-Nr. 33. – Zeit: archäologisch 2. Hälfte 1. Jh. n. Chr. Fragment einer Siegeltafel mit vertieftem Siegelstreifen, gefunden in der Verfüllung eines Drainagekanals. Erste Seite (II.3) oben, rechts und unten gebrochen, links erhöhter 249 250 251 252 253 254 Abb. 168: Tafel Nr. 7 (I.1 und I.2), Massstab 1:2. 136 Siehe Nr. 13 und z.B. Tab. Vindon. 6–9, 16 usw. Siehe dazu Speidel 1996, 37–38. Für grundsätzlich zur Ergänzung in Frage kommende nomina siehe Solin u. Salomies 1988, 27. Speidel 1996, 57–64. Brem et al. 1987, 47–53. Zur Diskussion um die Zusammenhänge einer möglichen Truppenstationierung siehe Brem et al. 1987, 51–52; ferner L. Flutsch, Niffeler u. Rossi 2002, 64. 8.4 Die Schreibtafeln von Eschenz Rand. Schriftfläche in oberen zwei Dritteln beschädigt und sichtbar eingetieft, unteres Drittel mit filigranen Ritzungen von 3 bis 5 mm Höhe. Zweite Seite (Siegelseite, II.4) linksseitig mit erhöhtem Rand, rechts Reste des vertieften Siegelstreifens. Oberfläche beschädigt, in mindestens neun Zeilen Reste von rund 1 mm grossen, nicht lesbaren Buchstaben (Abb. 169). Abb. 169: Tafel Nr. 8 (II.3 und II.4), Massstab 1:2. II.3 Transkription -----[[------]] [[------]] (vac.)CVRFID(vac. 1)HAN[---] [---]+[---]++ ------ Lesung -----[[------]] [[------]] Curfid(i-) HAN[---] [------] ------ Aufgrund der Tatsache, dass die zusätzlich zur vertieften Schreibfläche der Innenseite abgesenkte Fläche als Überrest eines Siegelstreifens zu identifizieren ist, kann das vorliegende Dokument als Rest einer Doppelurkunde angesprochen werden. Wird von dem am häufigsten verwendeten Typus mit drei Tafeln 255, einem triplex, ausgegangen, ist das vorliegende Tafelfragment als zur zweiten und mittleren Tafel zugehörig zu identifizieren. Die sichere Lesung von Buchstaben und deren Ausrichtung auf der ersten Seite des Fragments lassen zudem eine horizontale Lokalisierung des Fragments innerhalb der Tafel zu. Es handelt sich um die linke Seite der Innentafel des Dokuments. Neben der Tatsache, dass es sich aufgrund des Fehlens eines erhobenen Rands auf der Ober- und Unterseite um das Innere der Tafel handeln muss, ist eine genauere vertikale Lokalisierung indes nicht möglich. Nichtsdestotrotz sind mit dieser Identifizierung Aussagen zum auf dem Fragment zu erwartenden Text möglich. Die Charakteristika einer Doppelurkunde lassen auf der dritten Dokumentseite (II.3) das Ende der Innenschrift erwarten, während auf der vierten Seite (Siegelseite, 255 Wilmanns 1981, 21. II.4) entweder die Namen der siegelnden Zeugen oder der Beginn der Aussenschrift zu finden sein müssten. Von der Innenschrift auf der ersten Tafelseite ist lediglich eine Zeile ganz unten auf dem Fragment lesbar. Die Fläche oberhalb zeigt Spuren starker Beschädigung, deren Systematik auf eine primäre Einflussnahme, das heisst auf eine Rasur mit einem Wachsspatel256 oder vergleichbaren Geräten schliessen lässt. Zu welcher Benutzungsphase diese Rasur gehört, ist nicht zu eruieren. Die lesbare Zeile überliefert mit einiger Sicherheit einen römischen Personennamen. Das Gentiliz Curfidius ist aus zwei Steininschriften bekannt.257 Die phonetische Variante des Namens mit o an Stelle von u scheint indes weit geläufiger gewesen zu sein.258 Eine Deutung des folgenden Texts als Demonstrativpronomen hanc kann weder ausgeschlossen, noch verifiziert werden. Plausibler wäre indes, neben dem gentilicium – vor allem mit Blick auf den rechtlichen Charakter des Dokuments – ein cognomen, das heisst eine vollständige Namensnennung, zu erwarten. Ein römischstämmiger Beiname, der durch die Transkription gestützt würde, ist allerdings nicht attestiert.259 Bekannt sind dagegen mehrere cognomina nichtrömischen Ursprungs.260 Mit Blick auf das gesamte, nota bene nicht erhaltene Dokument, ist Curfidius wohl als eine in die rechtliche Transaktion involvierte Person zu identifizieren.261 Auch wenn von der Inschrift auf der zweiten Tafelseite (Siegelseite, II.4) lediglich unleserliche Ritzspuren erhalten sind, besteht kein Zweifel an der Tatsache, dass hier ursprünglich der Beginn der Aussenschrift der Urkunde gestanden hat. Eine Nennung der siegelnden Personen kann aufgrund der geringen Grösse der Ritzungen und des kleinen Zeilenabstands ausgeschlossen werden. Die Namen der Siegelnden werden auf der nicht erhaltenen, rechten Seite neben dem Siegelstreifen gestanden haben. 09 Inv.-Nr.: 2002.051.2065.1 / H2002 – Typ: A1. – Holzart: Weisstanne (Abies alba). – Masse: (40) x (130) x 8 mm. – Fundort: Zone 2, Regest-Nr. 33. – Zeit: archäologisch 2. Jh. n. Chr. Fragment einer einfachen Aussentafel, gefunden in einer römischen Planieschicht. Oben gebrochen. Am unteren Rand mittig eine Schnurkerbe, links und rechts je ein durchgehendes Schnurloch. Aussenseite (I.1) ohne Schriftspuren. Innenseite (I.2) mit erhöhtem Rand oben, links und rechts. Schriftfläche beschädigt, filigrane Ritzspuren von 3 bis 4 mm Höhe (Abb. 170). 256 257 258 259 260 261 Siehe dazu Gaitzsch 1984. AE 1983, 389; 1985, 266. Cic. ad Att. XIII 44; CIL VI 9821; 16094; 35006; VIII 17903; IX 4811; AE 1997, 1728. Siehe dazu Kajanto 1982. Siehe OPEL II, 173: Hanaco, Hananien, Hanarrus, Hanelus, Hanicus, Hanna, Hannaxus, Hannibalianus, Hanno. Ein keltischer Name kommt kaum in Frage. Einzig Hanarrus ist als keltischstämmig bezeugt, Holder I, 2049. Eine Konsuldatierung, die an der betreffenden Stelle durchaus Platz hätte finden können, kann ausgeschlossen werden. Ein Konsul mit dem entsprechenden Namen ist nicht bekannt. 137 8.4 Die Schreibtafeln von Eschenz delt haben. Die fragmentierten Textelemente zu Beginn und Schluss der zweiten Zeile sind mit einiger Sicherheit als römische cognomina bzw. nomina zu identifizieren.262 10 Inv.-Nr.: 2007.003.35.1 – Typ: A1. – Holzart: Weisstanne (Abies alba). – Masse: (56) x (106) x 8 mm. – Fundort: Zone 2, Regest-Nr. 36. – Zeit: archäologisch römisch. Fragment einer einfachen Aussentafel, gefunden im Aushub römischer Kulturschichten (ohne Kontext). Unten entlang der Jahrringe gebrochen. Auf der rechten Breitseite verloren, Brand- und Verkohlungsspuren. Oberfläche der Aussenseite (I.1) mit gut sichtbaren Ritzspuren eines stilus von 15 bis 30 mm Höhe. Innenseite (I.2) mit erhöhtem Rand links und unten. Vertiefte Schriftfläche abgerieben, Reste von feinen, unleserlichen Ritzspuren (Abb. 171). I.1 Transkription Lesung M(vac. 1)CORỊ[---] (vac. 1)VIIRO(vac.) M(arco) Corṇ[elio?] Vero Die Buchstaben M, R und der letzte Buchstabenrest der ersten Zeile weisen starke Unterlängen auf. Das R der zweiten Zeile wurde nach unten und oben elongiert. Abb. 170: Tafel Nr. 9 (II.3/III.5? und Aussenseite), Massstab 1:2. II.3/III.5 (?) Transkription 5 +[.]+?+Ṿ+?+[---]+?+Ṿ+?+C̣++Ṣ+?+ (vac. 1)NVMEṚIẠ+?+[---]CC+?+M[.]ẠSSIV+ [---]Ṃ[---]+[---]+[---]Ḍ[---] [---]+[.]+?+[---]+[.]++[.]+[---]+[---]+?+ (vac.?)+?+(vac.?) + ------ Die zweite Zeile scheint innerhalb des Dokuments eine neue Sinneinheit gebildet zu haben. Dies ist einerseits aus der Freilassung zu Beginn der Zeile, andererseits aufgrund der ausladenden Ausführung des Buchstaben N mit Unterund Oberlänge ersichtlich. Die dritte Zeile überlagert den übrigen Text. Aufgrund der Ausrichtung der Schrift im Bezug zu den Schnurlöchern kann die Aussentafel als letzte Tafel eines mehrseitigen Dokuments identifiziert werden. Der Text lässt aufgrund seiner Fragmentierung allerdings keine Rückschlüsse auf Inhalt und Art des Dokuments zu. Es könnte sich ursprünglich um einen Brief oder eine Urkunde gehan138 Der Text auf der Aussenseite der Schreibtafel ist als eine Adressbeschriftung zu identifizieren. Üblicherweise sind die tria nomina des Briefempfängers im Dativ angegeben. Der Name des römischen Bürgers ist bis auf das Gentiliz vollständig. Die Bruchstelle und der Buchstabenrest in der ersten Zeile lassen mehrere Rekonstruktionen zu. Am plausibelsten scheint aufgrund seiner qualitativen und quantitativen Verbreitung das Gentiliz Cornelius. Seltenere nomina, die mit den Buchstabenresten der Bruchstelle in Übereinstimmung zu bringen sind, können jedoch nicht ausgeschlossen werden.263 Das cognomen fand im gesamten römischen Reich weite Verbreitung.264 Der Name vermag aus diesem Grund nichts über Herkunft und Position des Empfängers zu verraten. Der genaue Fundkontext des Tafelfragments ist nicht rekonstruierbar. Es deutet indes alles darauf hin, dass die Tafel nicht absichtlich verbrannt265, sondern unfreiwillig zusammen mit Teilen eines Holzgebäudes von einem Feuer in Mitleidenschaft gezogen wurde. Aus diesem Grund ist die auf dem Tafelfragment genannte Person wohl im vicus Tasgetium zu verorten, wenn auch eine gegenteilige Interpretation nicht auszuschliessen ist. 262 263 264 265 Zu denken ist etwa an Numerius, Numerianus, eventuell sogar die weibliche Form Numeria bzw. an ein nomen wie Cassius, Bassius, Messius, Massius usw. Solin u. Salomies 1988, 61; OPEL II 74–79. Der Buchstabenrest an der Bruchstelle ist, nicht zuletzt auch aufgrund der Unterlänge, entweder als F, N oder S zu deuten. Kajanto 1982, 253; OPEL IV 160–161. Vgl. die absichtliche Verbrennung von für den Beschrieb nicht mehr brauchbarem Holz in Vindolanda; Bowman u. Thomas 1994, 18. 8.4 Die Schreibtafeln von Eschenz tem Rand links, rechts und unten, linksseitig teilweise abgetragen. Schriftfläche graduell nach oben abgerieben und mit kleineren Druckbeschädigungen. Fragmentarische Ritzspuren von rund 5 mm Höhe in ca. sechs Zeilen (Abb. 172). Abb. 171: Tafel Nr. 10 (I.1 und I.2), Massstab 1:2. 11 Inv.-Nr.: 2007.003.1083.1 / H331 – Typ: A1. – Holzart: Weisstanne (Abies alba). – Masse: (74) x 110 x 7 mm. – Fundort: Zone 2, Regest-Nr. 36. – Zeit: archäologisch Mitte 1. Jh. n. Chr. Fragment einer einfachen Aussentafel, gefunden in einer römischen Planieschicht. Unten entlang der Jahrringe gebrochen. Rechte obere Ecke ausgebrochen. Rand oben mit durchgehendem Schnurloch links, Schnurloch rechts ausgebrochen. Oberfläche der Aussenseite (I.1) oben stark abgeschabt, ohne Schriftspuren. Innenseite (I.2) mit erhöh- Abb. 172: Tafel Nr. 11 (I.1 und I.2), Massstab 1:2. 139 8.4 Die Schreibtafeln von Eschenz I.2 Transkription -----[---]+?+ [---]+[---]+ [---]++[---]+[---] (vac.?)G̣+O++[---]++[---]Ạ+ ṂỊḶẸASA(vac.1)BO+++ (vac.?)BỊ[---]+?+ In der Lesung eindeutig sind lediglich die Buchstaben A, B, O und S. Trotz der schlechten Lesbarkeit der Ritzinschrift kann die vorliegende Wachstafelseite aufgrund der Ausrichtung der Schrift als erste Schriftseite eines Dokuments identifiziert werden. Die Art des Schriftstücks ist jedoch aufgrund der Fragmentierung des Texts nicht zu eruieren. 12 Inv.-Nr.: 2007.003.1281.1 / H1254 – Typ: A1. – Holzart: Fichte (Picea abies). – Masse: (54) x 133 x 2 mm. – Fundort: Zone 2, Regest-Nr. 36. – Zeit: archäologisch 2. Hälfte 1. Jh. n. Chr. Zwei anpassende Fragmente einer einfachen Aussentafel, gefunden in einer ufernahen Verfüllschicht, zusammen mit Nr. 27, 28, 29, 33. Unten entlang der Jahrringe gebrochen. Ecke unten rechts ausgebrochen. Oberfläche der Aussenseite (I.1) sehr stark beschädigt und gewellt, sehr fragmentarische Spuren von Tinte und korrespondierende Ritzungen des calamus von maximal 15 mm Höhe in drei Zeilen. Innenseite (I.2) mit erhöhtem Rand unten, links und rechts, bis auf Niveau der Schriftfläche abgetragen. Schriftfläche stark beschädigt und verformt (Abb. 173). I.1 Transkription M(vac.1)DAMI[---]CA+ +?+[---]+[---]+ T(vac.1)CR+?+ ------? Lesung M(arco) Dami[nio?] CA[.][------] T(itus) Cr[---] ------? Eine vollständige Lesung wird durch die starke Beschädigung und den in der Mitte der Tafel verlaufenden Bruch des Schriftträgers behindert. Dies ist vor allem für die kleinere zweite Zeile sowie für das gesamte rechte Fragment der Fall. Eindeutig ist lediglich der jeweilige Beginn der ersten und dritten Zeile auf der linken Seite. Die Buchstaben der dritten Zeile sind grösser als die übrigen Buchstaben. Die vorliegende Beschriftung der Aussenseite einer tabula cerata ist als Adressbeschriftung zu identifizieren. Insbesondere die Auslassungen vom Ausmass eines Buchstabens nach dem jeweils ersten Buchstaben der ersten und dritten Zeile legen eine Interpretation als Beginn von tria nomina nahe. Die erste und zweite Zeile sind in diesem Sinne der Nennung des Namens des Empfängers zuzuordnen.266 266 Zum Formular siehe Speidel 1996, 37–38. 140 Abb. 173: Tafel Nr. 12 (I.1 und I.2), Massstab 1:2. Als nomen kommt dabei ausschliesslich der gallische Name Daminius in Frage267, womit der Empfänger als romanisierter Kelte anzusprechen ist. Sein cognomen ist auf der nicht mehr lesbaren rechten Seite sowie in der zweiten Zeile zu suchen. Die dritte Zeile beherbergt mit einiger Wahrscheinlichkeit den Namen des Absenders im Nominativ. Auch in diesem Falle ist lediglich der Beginn mit Sicherheit zu lesen. Eine genaue Identifizierung des nomen ist aufgrund der 267 Holder I 1218; OPEL II 92. Bekannt sind ein Mitglied des früh romanisierten Stammes der Lingonen, CIL XIII 5911, und ein nicht näher zu identifizierender Träger des Namens aus Britannien, RIB 1952. 8.4 Die Schreibtafeln von Eschenz fragmentarischen Überlieferung der rechten Tafelseite allerdings nicht möglich.268 Ob eine oder mehrere weitere, heute verlorene Zeilen zu ergänzen sind, ist nicht ersichtlich. Eine Nennung eines Ortsnamens ist nicht auszuschliessen. 13 Inv.-Nr.: 2009.034.76.1 / H147; 2009.034.77.1 / H149 – Typ: A1. – Holzart: Weisstanne (Abies alba). – Masse: 94 x 124 x 8 mm. – Fundort: Zone 2, Regest-Nr. 38. – Zeit: archäologisch frühes 1. Jh. n. Chr. Vollständige einfache Aussentafel in zwei anpassenden Fragmenten, gefunden in einer römischen Planieschicht. Unterer Rand mittig mit zur Innenseite (I.2) hin geöffneter, rund 24 mm breiter, trapezförmiger Siegelfurche mit Schnurkerbe und Wachsresten. Oberer Rand rechts- und linksseitig mit durchgehendem Schnurloch, mittig Schnur268 kerbe mit Schnurrest. Oberfläche der Aussenseite (I.1) mit zahlreichen Druck- und Beschädigungsspuren, Ritzungen eines calamus von rund 11 mm Höhe in drei Zeilen. Innenseite (I.2) mit erhöhtem Rand rundum. Schriftfeld mit Spuren von schwarzem Wachs (Abb. 174). I.1 Transkription m1M(vac. 1)BISIO(vac.)m2 M(vac. ½)ỌRGỊỌ m1RVFO(vac.)m2 NAVBIL (vac.)m2 IA+[---] Lesung M(arco) Bisio Rufo M(arco) Orgio (?) Naubiliaṇ[o] (!) Zu den möglichen nomina siehe OPEL II 81–86. Abb. 174: Tafel Nr. 13 (I.1 und I.2), Massstab 1:2. 141 8.4 Die Schreibtafeln von Eschenz Man beachte die Schreibweise des Buchstabens M in vier Hasten.269 Die Inschrift wird getrennt durch eine absichtliche Freilassung in der Tafelmitte. Der Text der beiden Spalten wurde von zwei unterschiedlichen Schreibern verfasst, wie der jeweils eigene Duktus der Buchstaben verrät, und steht auf dem Kopf.270 Die Buchstaben auf der Aussenseite sind als Adressbeschriftung zu identifizieren. Diese ist zweispaltig ausgeführt, wobei Schnur- und Siegelkerbe bzw. die nicht erhaltene Verschlussschnur, die Trennlinie zwischen den beiden Spalten bilden. Die linke Spalte enthält gut lesbare tria nomina im Dativ, welche als Name des Briefempfängers zu deuten sind. Der Empfänger Marcus Bisius Rufus stammte, wie die geographische Verbreitung seines nomen verrät, mit grosser Wahrscheinlichkeit aus dem heutigen Norditalien.271 Die Lesung der rechten Spalte gestaltet sich ungleich schwieriger, was vor allem der schwerfälligeren Handschrift und Textanordnung des Schreibers geschuldet ist. Die Tatsache, dass die rechte Spalte von einem zweiten Schreiber ausgeführt wurde, zeigt, dass es sich hierbei kaum um den Absender, sondern um eine Zweitverwendung der Tafel und deshalb ebenfalls um die Angabe eines Empfängernamens im Dativ handeln muss. Allerdings ist vor allem die Lesung des Familiennamens des Empfängers in der ersten Zeile – Orgius – nur unter Vorbehalten zu postulieren. Als Träger dieses seltenen nomen wäre die Person mit einiger Sicherheit als keltischstämmig anzusprechen.272 Ein Träger desselben Familiennamens ist als Zenturio auf einer Wachstafel aus Vindonissa (Windisch) belegt.273 Die Buchstabenabfolge der zweiten Zeile ist vergleichsweise eindeutig, wenn auch in ihrer Interpretation nicht minder problematisch. Der Schreiber hat hier wohl eine Hyperform für das cognomen Nobilianus notiert. In der Tat ist diese Art der Lautwandlung ab dem 1. Jh. v. Chr. inschriftlich belegt.274 Wie das nomen ist auch der Beiname Nobilianus vergleichsweise selten und weist ebenfalls in den keltischen Raum.275 Ein Träger des cognomen ist etwa aus Augusta Raurica (Augst) bekannt.276 Der zweite Adressat ist demgemäss als romanisierter Kelte anzusprechen. Wo sich die beiden Genannten aufhielten, ist im Nachhinein nicht mehr zu eruieren. Sicher ist einzig, dass die Tafel in Eschenz als Abfall entsorgt wurde. Welche Adressbeschriftung jedoch welcher Benutzungsphase zuzuordnen ist und ob der Schriftträger dazwischen oder danach allenfalls weitere Verwendung fand, darüber schweigen sich sowohl die Tafel selbst als auch die Fundumstände aus. Orgius scheint indes kaum ein Einheimischer gewesen zu sein. Es ist zu bezweifeln, dass zur betreffenden Zeit des frühen 269 270 271 272 273 274 275 276 Siehe den häufigen Gebrauch im Archiv des Caecilius Iucundus aus Pompeji, CIL IV Suppl. I; ferner Speidel 1996, 33. Siehe dazu Nr. 7. Bisius: CIL V 3702, Verona; V 5841, Mailand; XIII 8733, Brescia; Bisia: V 5239, Rezzonico. Das cognomen Rufus ist indes sehr häufig und reichsweit verbreitet; Kajanto 1982, 229. Holder II 876–877; OPEL III 116; dazu Speidel 1996, 101 Anm. 18. Tab. Vindon. 3. Brüch 1938, 160–178; Leumann 1977, 72–73. Es handelt sich um eine Hyperurbanisierung bzw. Pseudoarchaisierung. OPEL III 103. RISch 238. 142 1. Jhs. n. Chr. in der geographischen wie auch politischen Lage von Eschenz bereits ein derartiger Integrationsgrad der einheimischen Bevölkerung erreicht wurde. Die Identifizierung des romanisierten Kelten als Händler aus dem beträchtlich früher eroberten und romanisierten gallisch-keltischen Westen wäre deshalb wohl folgerichtiger. 8.4.2 14 Katalog der Tafeln mit Schriftspuren, unlesbar Inv.-Nr.: 1997.015.1060.1 / H113 – Typ: A1. – Holzart: Buche (Fagus sylvatica). – Masse: 70 x 100 x 5 mm. – Fundort: Zone 2, Regest-Nr. 31. – Zeit: archäologisch 45–60 n. Chr. – Literatur: Hedinger u. Leuzinger 2002, 100 Nr. 37. (Abb. 175) Abb. 175: Tafel Nr. 14 (I.1 und I.2), Massstab 1:2. 8.4 Die Schreibtafeln von Eschenz Vollständige Schreibtafel, gefunden in einer ufernahen Verfüllschicht, zusammen mit Nr. 1, 2, 3, 4, 15, 16, 37, 39, 40. Die Tafel gleicht typologisch einer einfachen Aussentafel, zusätzlich ist auf einer Breitseite der Aussenseite (I.1) allerdings eine kleine, fast quadratische ansa angebracht. Ob ursprünglich auch die gegenüberliegende Breitseite eine solche ansa trug, ist nicht mit Sicherheit zu entscheiden. Obwohl auf der Innenseite (I.2) an der Stelle ein Ausbruch zu verzeichnen ist, ist die Oberfläche der Aussenseite (I.1) kaum beschädigt, ein Faktum, das bei einem Abbrechen einer ansa kaum zu erwarten wäre. Die Tafel wurde durch beträchtliche Druckeinwirkung stark beschädigt, beide der ansa gegenüber liegenden Ecken der Schreibtafel sind bestossen und gebrochen. Die Tafel weist weder Schnurkerbe noch -loch auf. Innenseite (I.2) mit erhöhtem Rand, der sich jedoch kaum über das Niveau der Schriftfläche erhebt, was selbst unter Berücksichtigung des heutigen Beschädigungsgrads der Tafel die Frage aufwirft, ob der Schriftträger überhaupt für das Ausgiessen mit Wachs konzipiert wurde. Schriftfläche mit Ritzungen langer gerader Linien, die in verschiedenen Ausrichtungen die Schriftfläche durchqueren. Die Ritzungen sind im Duktus identisch mit für Schreibtafeln bekannten Buchstabenritzungen, sprich sie scheinen intentional zu sein und von einem stilus zu stammen und nicht einer Beschädigung zu entspringen.277 Die Holztafel ist typologisch in ihrer Gestalt als (halbe) tabula ansata nur schwer einzuordnen. Für eine Identifikation als tabula cerata, was aufgrund der geringen Ausarbeitung der Schriftfläche zumindest zweifelhaft erscheinen muss, sprechen kaum Vergleichsbeispiele. Aus Herculaneum (Ercolano, I) ist ein achtseitiger codex von Wachstafeln mit einer gerundeten ansa auf der Breitseite der Tafeln bekannt.278 Dieser Tafeltypus ist sonst nur vereinzelt in bildlichen Darstellungen überliefert.279 Er bleibt neben einer tilia mit gehenkelten Breitseiten aus Londinium 277 278 279 Man beachte jedoch deren einseitige Fortsetzung auf dem erhöhten Rand. Pugliese Caratelli 1950, 272. Wenige Beispiele sind aus Reliefdarstellungen bekannt; Boži u. Feugère 2004, 24 mit Fig. 19. Eine leider nicht genauer bekannte «rothe, unten mit einem Griffe versehene Rechentafel» war auf einem pompejianischen Wandgemälde zu sehen, Helbig 1868, Nr. 1725. Ein möglicherweise typologisch ähnliche tabula ansata auf einem Grabrelief des 2. Jhs. n. Chr. aus Palmyra (Tadmor, Syrien) erwähnt Fellmann 2009, 113 mit Anm. 529. Dieser geht indes soweit, die vorliegende Eschenzer tabula ansata mit Verweis auf moderne lybische Praxis als tabula dealbata (wobei er sie inkonsequenterweise dennoch als tabula cerata deklariert) des palmyrenischen Typus zu identifizieren. Die vorliegende Tafel gibt jedoch keinerlei Hinweise auf eine allfällige Benutzung als mit Tinte beschriebene, geweisste Holztafel. Auch eine Identifizierung als Wachstafel in der palmyrenischen Art kann mit einiger Sicherheit ausgeschlossen werden, wurden Wachstafeln doch ausschliesslich parallel zum Verlauf der Jahrringe beschrieben (auch mit Tinte). Eine Orientierung der ansa nach oben, wie sie Fellmann zwingend voraussetzt, hätte in diesem Falle eine bisher singuläre, quer zu den Jahrringen verlaufende Beschriftung der Tafel zur Folge. Der in CIL X 7852 genannte codex ansatus ist nicht auf mit ansae versehene Schreibtafeln zu beziehen, da sich der Zusatz ansatus nicht auf das einzelne multiplex, sondern auf das Behältnis mehrerer solcher multiplices bezieht; Mommsen 1908, 506–507; Kunkel u. Wittmann 1995, 521. Für Beispiele eines codex ansatus siehe Rheinach 1912, 543; Speidel 1996, Bild 26, 29, 30, 31. (London, GB)280, die gefaltet und wohl mithilfe der ansae verschlossen wurde, die einzige Parallele. Auch die übrigen bekannten tabulae ansatae aus Holz liefern kein schlagendes Vergleichsbeispiel. Die in Ägypten in römischer Zeit als Mumientäfelchen281 verwendeten tabulae ansatae aus Holz sind aufgrund ihrer Funktionsabsicht, die im vorliegenden Falle schon aufgrund des Fundzusammenhangs nicht vorausgesetzt werden kann, nicht als Parallele heranzuziehen. Auch hölzerne Henkeltafeln aus militärischem Kontext aus Vindonissa (Windisch)282, Luguvalium (Carlisle, GB)283 und Dura Europos (Syrien)284 sind kaum besser dazu geeignet. Während die Tafel vom Euphrat eine mit Farbe beschriebene Ehreninschrift von der mehrfachen Grösse der vorliegenden Tafel darstellt, dienten die hölzernen tabulae ansatae aus den Militärlagern von Vindonissa und Luguvalium mit einiger Sicherheit der Beschriftung von Gebäuden oder Korpsmaterial, wie Befestigungsvorrichtungen und im Falle der Exemplare aus Vindonissa auch konkrete Zenturienangaben zeigen.285 In ihren Ausmassen sind die Tafeln aus Windisch mit der Vorliegenden vergleichbar, sie unterscheiden sich jedoch typologisch. Erstaunlicherweise sind weitere tabulae ansatae aus Holz trotz des vielfachen Vorkommens der Gestaltungsform auf Stein und in Metall – als Ehren-, Bau-, Grab- und vor allem andere kleinere Sakralinschriften – nicht bekannt. Gerade ein Vergleich der vorliegenden Holztafel mit den formatbedingt parallelen Sakralinschriften offenbart jedoch schlagende Analogien. Insbesondere Votiv- und Fluchtafeln aus Metall weisen eine starke Ähnlichkeit zur vorliegenden, gehenkelten Holztafel auf.286 Wie unlängst der Fund einer honesta missio eines Legionssoldaten aus Vindonissa in Form einer tabula cerata klar gezeigt hat287, scheint das Fehlen hölzerner Zeugnisse für bekannte Inschriftentypen auf anderen Materialien seinen Grund nicht zwingend in der römischen Praxis, sondern vielmehr 280 281 282 283 284 285 286 287 Turner u. Skutsch 1960. Albert 1972, 30; eine Zusammenstellung der ägyptischen Holzinschriften bei Brashear u. Hoogendijk 1990. Fellmann 2009, 109, Nr. 1182–1192; 111–112. Die 11 Tafeln sind, bis auf ein einziges Exemplar aus Buchenholz, aus Tannenholz gefertigt und weisen eine Länge zwischen 96 und 210 mm auf. Sie sind für die einseitige Beschriftung ausgelegt und besitzen lediglich eine Schauseite, die nicht vertieft ist und geritzt oder bemalt wurde. Caruana 1987. Die Tafel von der Grösse von 590 x 317 x 39 mm stammt aus einem Tangentialschnitt eines Eichenstamms. Beide ansae waren ursprünglich von zwei Nägeln zur Befestigung – wohl an einem Gebäude – durchbohrt, wovon drei noch erhalten sind. Auf der Schauseite sind keine Schriftspuren erhalten. Die Tafel war vermutlich bemalt. Johnson 1931, 148–150, Abb. 23. Die rechteckige Holztafel aus einer unbestimmten Holzart mit den Ausmassen von 590 x 212 x 8,5 mm ist rot eingefärbt und mit einer weissen Farbe mit einer Ehrung beschrieben. Sie war ursprünglich wohl Teil einer Freskenmalerei in einem Raum des palmyrenischen Südtors. Fellmann 2009, 109–112, Nr. 1182–1192; Nr. 1184: (centuria) Spuri; Nr. 1186: (centuria) Auli/Rufi. Aus der Vielzahl der bekannten Parallelen seien exemplarisch angeführt: Weihbleche vom Grossen St.Bernhard AE 1892, 135, CIL V 6875, CIL V 6881; verschiedene tabellae defixionum RIB 323 (Caerleon), CIL IV 9251 (Pompeji), CIL XIII 11069/70 (Aumagne); Lejeune u. Marichal 1977, Nr. 2 (Chamalières; Altkeltisch in römischer Kursive). Die Identifizierung als Entlassungsurkunde gelang Speidel 1991; Tab. Vindon. 1. 143 8.4 Die Schreibtafeln von Eschenz in der vergleichsweise schlechten Überlieferungschance von Holz zu haben.288 Die Parallelen in Machart und Optik von Votiv- und Fluchtafeln 289 zu tabulae ceratae legen eine solche Interpretation auch für die betreffenden Sakralinschriften nahe.290 Eine Identifizierung des vorliegenden Objekts als Votiv- oder Fluchtafel ist dennoch nicht abschliessend vorzunehmen, da die Innenseite der Schreibtafel diesbezüglich keine entscheidende Hilfestellung bieten kann.291 Die Eigentümlichkeit der Holztafel wird durch die Art des verwendeten Holzes, Buche, zusätzlich unterstrichen. Das vorliegende Objekt scheint einer individuellen Produktion aus einheimischem Holz zu entspringen.292 Es wurde wohl für den speziellen Bedarf hergestellt.293 15 Inv.-Nr.: 1997.015.1066.1 / H125 – Typ: A1. – Holzart: Weisstanne (Abies alba). – Masse: (49) x 176 x 9 mm. – Fundort: Zone 2, Regest-Nr. 31. – Zeit: archäologisch 45–60 n. Chr. (Abb. 176). Fragment einer einfachen Aussentafel, gefunden in einer ufernahen Verfüllschicht, zusammen mit Nr. 1, 2, 3, 4, 14, 16, 37, 39, 40. Unten entlang der Jahrringe gebrochen. Oberer Rand mit durchgängigem Schnurloch links und rechts, mittig 7 mm tiefe Schnurkerbe. Oberfläche der Aussenseite (I.1) nahezu unbeschädigt, schwache und fragmentarische, von einem stilus stammende Druckpunkte. Innenseite (I.2) mit erhöhtem Rand unten, links und rechts. Schriftfläche stellenweise stark abgeschabt, schwarze Verfärbungen des ursprünglichen Wachses, keine Schriftspuren. 16 Fragment einer einfachen Aussentafel, gefunden in einer ufernahen Verfüllschicht, zusammen mit Nr. 1, 2, 3, 4, Abb. 176: Tafel Nr. 15 (I.1 und I.2), Massstab 1:2. 288 289 290 291 292 293 Eck u. Roxan 1998, 107–108; Eck 1998, 203–205. Siehe dazu auch die im französischen Chamalières (Clermont-Ferrand/Augustonemetum) gefundenen Holzbrettchen, die in einen sakralen Zusammenhang gehören. Auf einer von rund 60 dünnen Holztafeln sind deutliche Spuren von Tinte erhalten. Ob es sich dabei um eine Zeichnung oder um Schrift handelt, ist allerdings nicht mehr zu entscheiden; Dumontet u. Romeuf 1980, 10–11 und 46, Nr. 195–197, Taf. 44. Fluchtafeln wurden oft, jedoch nicht in allen Fällen, gerollt bzw. gefaltet; Tomlin 1988, 84. Man beachte hierzu den Schluss, den Derks 1998, 229 aus der vielfachen Auffindung von Siegelkapseln in Heiligtümern gezogen hat. Gelübde und Votive sollen in der Form von versiegelten Holztafeln im Heiligtum deponiert worden sein. Siehe neuerdings für den umfangreichen Bestand an Siegelkapseln aus Augusta Raurica vorsichtig zustimmend Furger et al. 2009, 39–41. Ob dieser Schluss allerdings auf das vorliegende Objekt Anwendung finden kann, ist allein schon aufgrund formaler Überlegungen stark in Zweifel zu ziehen. Siehe ein eventuell vergleichbares Muster auf einem Fluchtäfelchen aus dem englischen Bath (Aquae Sulis); Tab. Sulis 121. Siehe auch die zweite Tafel speziellen Formats aus derselben Fundstelle Nr. 39. Siehe hierzu die hölzernen Votivstatuen und -täfelchen aus Chamalières (Clermont-Ferrand/Augustonemetum), die überwiegend aus Buchenholz hergestellt wurden; Dumontet u. Romeuf 1980, 10. Weiter besteht bezeichnenderweise auch eine der tabulae ansatae aus Vindonissa, die aus einheimischem Holz hergestellt wurde, aus Buche; Fellmann 2009, 109, Nr. 1188. 144 Inv.-Nr.: 1997.015.1093.1 / H316 – Typ: A1. – Holzart: Weisstanne (Abies alba). – Masse: (46) x 147 x 6 mm. – Fundort: Zone 2, Regest-Nr. 31. – Zeit: archäologisch nach 27 n. Chr. (Abb. 177). Abb. 177: Tafel Nr. 16 (I.1 und I.2), Massstab 1:2. 14, 15, 37, 39, 40. Oben und unten entlang der Jahrringe gebrochen. Oberfläche der Aussenseite (I.1) mit starken Kratzund Druckspuren. Innenseite (I.2) mit erhöhtem Rand rechts und links. Schriftfläche stark beschädigt, fragmentarische Ritzspuren. 17 Inv.-Nr.: 2002.051.705.1 / H666 – Typ: A1. – Holzart: Fichte (Picea abies). – Masse: (35) x 158 x 6 mm. – Fundort: Zone 2, Regest-Nr. 33. – Zeit: archäologisch nach 182 n. Chr. (Abb. 178). Abb. 178: Tafel Nr. 17 (I.1 und I.2), Massstab 1:2. 8.4 Die Schreibtafeln von Eschenz Zwei anpassende Fragmente einer einfachen Aussentafel, modern zusammengefügt, gefunden in der Auffüllung eines hölzernen Brunnenbeckens, zusammen mit Nr. 18, 19, 20, 46. Unten entlang der Jahrringe gebrochen. Schnurloch am oberen linken Rand. Oberfläche der Aussenseite (I.1) mit starken Verformungen und Beschädigungen, mehrere sekundäre Löcher. Fragmentarische Ritzspuren an gebrochener Kante. Innenseite (I.2) mit erhöhtem Rand links, unten und rechts. Schriftfläche stark beschädigt, fragmentarische und stark verblasste Reste einer sekundären Tintenaufschrift von ca. 6 mm Höhe in zwei Zeilen. Während die Schriftspuren der Aussenseite als Reste einer Adressbeschriftung zu identifizieren sind, ist die Tintenaufschrift direkt auf der vertieften Schriftfläche der Innenseite einer sekundären Benutzungsphase zuzuordnen. 18 bzw. nach diesen beiden Veränderungen angebracht worden zu sein. Das Tafelfragment mag in dieser Phase als eine Art Etikette zur Beschriftung gedient haben. 19 Inv.-Nr.: 2002.051.723.1 / H679 – Typ: A1. – Holzart: Weisstanne (Abies alba). – Masse: (45) x 156 x 6 mm. – Fundort: Zone 2, Regest-Nr. 33. – Zeit: archäologisch nach 182 n. Chr. (Abb. 180). Inv.-Nr.: 2002.051.722.1 / H678 – Typ: A1. – Holzart: Weisstanne (Abies alba). – Masse: (35) x 155 x 6 mm. – Fundort: Zone 2, Regest-Nr. 33. – Zeit: archäologisch nach 182 n. Chr. (Abb. 179). Abb. 180: Tafel Nr. 19 (I.1 und I.2), Massstab 1:2. Abb. 179: Tafel Nr. 18 (I.1 und I.2), Massstab 1:2. Fragment einer einfachen Aussentafel, gefunden in der Verfüllung eines hölzernen Brunnenbeckens, zusammen mit Nr. 17, 18, 19, 46. Eine Längsseite in einer schrägen Linie gebrochen. Zwei sekundäre, durchgehende Löcher an einer Breitseite. Oberfläche der Aussenseite (I.1) beschädigt und abgerieben, stark verblasste Tintenspuren einer wohl ursprünglich zweizeiligen Aufschrift von rund 12 mm Höhe. Innenseite (I.2) mit erhöhtem Rand auf einer Längs- und beiden Breitseiten. Schriftfläche beschädigt, sehr stark verblasste Tintenspuren in zwei Zeilen von rund 5 mm Höhe in einer Tafelhälfte, zweite Zeile durch Bruch beschnitten. Die beiden nicht mehr lesbaren Tinteninschriften widerspiegeln unterschiedliche Phasen in der Benutzung der Schreibtafel. Die zeitlich erste und primäre Benutzung der Tafel, sprich die Ritzung in die mit Wachs gefüllte Innenfläche, hat keine erkennbaren Spuren hinterlassen. Die Tintenschrift auf der Innenseite, welche vom Bruch der Tafel beeinträchtigt wird, ist einer zweiten Phase der Benutzung – die Beschriftung der Schreibtafel mit Tinte ohne Wachsauftrag – zuzuordnen. Als zu einer dritten und letzten Phase zugehörig ist die nicht lesbare Tintenaufschrift auf der Aussenseite zu identifizieren. Sie folgt den räumlichen Vorgaben von Bruch und Löchern und scheint somit auch erst mit, Fragment einer einfachen Aussentafel, gefunden in der Verfüllung eines hölzernen Brunnenbeckens, zusammen mit Nr. 17, 18, 20, 46. Unten entlang der Jahrringe gebrochen, linke obere Ecke ausgebrochen. Oberer Rand rechts der Mitte mit heute ausgefülltem Schnurloch. Oberfläche der Aussenseite (I.1) mit starken Druckbeschädigungen, linksseitig grossflächige Abplatzungen, fragmentarische Spuren einer Tintenaufschrift von ca. 11 mm Höhe. Innenseite (I.2) mit erhöhtem Rand unten, links und rechts. Schriftfläche mit fragmentarischen Ritzspuren. 20 Inv.-Nr.: 2002.051.745.1 / H689 – Typ: A1. – Holzart: Weisstanne (Abies alba). – Masse: 100 x 182 x 8 mm. – Fundort: Zone 2, Regest-Nr. 33. – Zeit: archäologisch nach 182 n. Chr. (Abb. 181). Vollständige einfache Aussentafel, gefunden in der Verfüllung eines hölzernen Brunnenbeckens, zusammen mit Nr. 17, 18, 19, 46. Beide Längsseiten mittig mit schmaler, 12 mm langer Schnurkerbe. Oben durchgehendes Schnurloch links und rechts der Schnurkerbe. Oberfläche der Aussenseite (I.1) mit starker Kratz- und Druckbeschädigung. Innenseite (I.2) mit erhöhtem Rand rundum, links ausgebrochen. Schriftfläche stark beschädigt mit mehreren kleinen Löchern, sehr fragmentarische Ritzspuren. 145 8.4 Die Schreibtafeln von Eschenz Drei anpassende Fragmente einer einfachen Aussentafel, modern zusammengefügt, gefunden im Abraum eines durch Feuer zerstörten Holzgebäudes, zusammen mit Nr. 22, 43, 44, 56. Auf einer Breitseite unregelmässig und einer Längsseite entlang der Jahrringe gebrochen. Oberfläche der Aussenseite (I.1) mit Verkohlungsspuren, stark beschädigt. Innenseite (I.2) mit erhöhtem Rand auf einer Längssowie beiden Breitseiten. Schriftfläche stark verformt und auf Breitseite in Bruchnähe verkohlt, sehr fragmentarische Ritzspuren. 22 Inv.-Nr.: 2002.051.900.1 / H831 – Typ: A1. – Holzart: Fichte (Picea abies). – Masse: 116 x 134 x 6 mm. – Fundort: Zone 2, Regest-Nr. 33. – Zeit: archäologisch 2. Hälfte 1. Jh. n. Chr. (Abb. 183). Vollständige einfache Aussentafel, gefunden im Abraum eines durch Feuer zerstörten Holzgebäudes, zusammen mit Nr. 21, 43, 44, 56. Beide Längsseiten mittig mit schmaler, 12 mm langer Schnurkerbe. Oben durchgehendes Schnurloch links und rechts. Oberfläche der Aussenseite (I.1) stark beschädigt. Innenseite (I.2) mit erhöhtem Rand rundum, links oben ausgebrochen. Schriftfläche stark beschädigt, sehr schwache und fragmentarische Ritzspuren. Abb. 181: Tafel Nr. 20 (I.1 und I.2), Massstab 1:2. 21 Inv.-Nr.: 2002.051.847.1 / H800 – Typ: A1. – Holzart: Fichte (Picea abies). – Masse: (85) x (100) x 7 mm. – Fundort: Zone 2, Regest-Nr. 33. – Zeit: archäologisch 2. Hälfte 1. Jh. n. Chr. (Abb. 182). Abb. 182: Tafel Nr. 21 (I.1 und I.2), Massstab 1:2. 146 Abb. 183: Tafel Nr. 22 (I.1 und I.2), Massstab 1:2. 8.4 Die Schreibtafeln von Eschenz 23 Inv.-Nr.: 2002.051.1358.1 / H1027 – Typ: A1. – Holzart: Fichte (Picea abies). – Masse: (31) x 170 x 5 mm. – Fundort: Zone 2, Regest-Nr. 33. – Zeit: archäologisch vor 182 n. Chr. (Abb. 184). 25 Abb. 184: Tafel Nr. 23 (I.1 und I.2), Massstab 1:2. Fragment einer einfachen Aussentafel, gefunden in einer römischen Planieschicht. Auf einer Längsseite entlang der Jahrringe gebrochen, andere Längsseite zur Hälfte ausgebrochen und gequetscht. Oberfläche der Aussenseite (I.1) stark abgerieben und beschädigt, mehrere kleine, durchgehende Löcher (sekundär). Innenseite (I.2) mit erhöhtem Rand auf einer Längs- sowie beiden Breitseiten. Schriftfläche beschädigt, fragmentarische Ritzspuren mehrerer sich überlagernder Texte. Abb. 186: Tafel Nr. 25 (II.3 und II.4), Massstab 1:2. Zwei nicht anpassende Fragmente derselben einfachen Innentafel, gefunden in einer römischen Planieschicht, zusammen mit Nr. 57. Beide Fragmente auf einer Längs- sowie einer Breitseite gebrochen. Auf erster (II.3) sowie zweiter (II.4) Tafelseite erhöhter Rand auf einer Längs- und einer Breitseite erhalten. Schriftflächen unregelmässig stark vertieft. Schriftflächen beidseitig abgerieben, stark fragmentarische Ritzspuren. 26 24 Inv.-Nr.: 2002.051.1862.1 / H1695 – Typ: A1. – Holzart: Fichte (Picea abies). – Masse: (24) x 144 x 4 mm. – Fundort: Zone 2, Regest-Nr. 33. – Zeit: archäologisch vor 182 n. Chr. (Abb. 185). Fragment einer einfachen Aussentafel, gefunden in der Verfüllschicht eines Drainagekanals, zusammen mit Nr. 49. Auf der einen Längsseite entlang der Jahrringe, auf der anderen unregelmässig gebrochen. Rand einer Breitseite partiell ausgebrochen. Oberfläche der Aussenseite (I.1) beschädigt und abgerieben, stark fragmentierte Tinten- bzw. Ritzspuren. Innenseite (I.2) mit erhöhtem Rand auf beiden Breitseiten. Schriftfläche stark abgerieben, mit schwarzen Verfärbungen durch ursprünglich aufgetragenes Wachs, fragmentarische Ritzspuren. Inv.-Nr.: 2005.021.1119.1 / H472 – Typ: I1. – Holzart: Weisstanne (Abies alba). – Masse: (40) x (54) x 7 mm. – Fundort: Zone 2, Regest-Nr. 35. – Zeit: archäologisch Mitte 1. Jh. n. Chr. (Abb. 187). Abb. 187: Tafel Nr. 26 (II.3/4 und II.3/4), Massstab 1:2. Fragment einer einfachen Innentafel, gefunden in einer römischen Planieschicht. Unten, oben und auf einer Breitseite gebrochen. Übrige Breitseite auf erster (II.3) und zweiter (II.4) Tafelseite mit erhöhtem Rand. Beide Schriftflächen stark beschädigt, fragmentarische Ritzspuren beidseitig. 27 Abb. 185: Tafel Nr. 24 (I.1 und I.2), Massstab 1:2. Inv.-Nr.: 2002.051.2006.1 / H1799; 2002.051.2006.2 / H1799 – Typ: I1. – Holzart: unbestimmt. – Masse: (34) x (59) x 5 mm, (34) x (72) x 7 mm. – Fundort: Zone 2, Regest-Nr. 33. – Zeit: archäologisch 2. Hälfte 1. Jh. n. Chr. (Abb. 186). Inv.-Nr.: 2007.003.1102.1 / H1018 – Typ: S1. – Holzart: Weisstanne (Abies alba). – Masse: (54) x (57) x 8 mm. – Fundort: Zone 2, Regest-Nr. 36. – Zeit: archäologisch 2. Hälfte 1. Jh. n. Chr. (Abb. 188). Fragment einer Siegeltafel mit vertieftem Siegelstreifen, gefunden in einer ufernahen Verfüllschicht, zusammen mit Nr. 12, 28, 29, 33. Unten und oben entlang der Jahrringe, auf einer Breitseite entlang des Siegelstreifens gebrochen. Übrige Breitseite auf erster (II.3) und zweiter (II.4) Tafel147 8.4 Die Schreibtafeln von Eschenz Abb. 188: Tafel Nr. 27 (II.3 und II.4), Massstab 1:2. ersten Tafelseite (II.3) hin geöffneter, rund 35 mm breiter, trapezförmiger Siegelfurche. Oben durchgehendes Schnurloch auf beiden Seiten neben der Siegelfurche. Erste Tafelseite (II.3) mit erhöhtem Rand rundum, rechts Breitseite abgetragen. Oberfläche der ersten Tafelseite stark beschädigt, fragmentarische Ritzungen. Zweite Tafelseite (Siegelseite, II.4) mit erhöhtem Rand rundum und vertieftem Siegelstreifen. Schriftflächen der zweiten Tafelseite sehr stark beschädigt, keine Schriftspuren. 29 seite mit erhöhtem Rand. Zweite Seite (Siegelseite) mit fragmentarischen Resten des vertieften Siegelstreifens. Beide Schriftflächen mit kleineren Druckbeschädigungen, fragmentarische Ritzspuren. 28 Inv.-Nr.: 2007.003.1140.1 / H697 – Typ: S1. – Holzart: Weisstanne (Abies alba). – Masse: (82) x (54) x 8 mm. – Fundort: Zone 2, Regest-Nr. 36. – Zeit: archäologisch 2. Hälfte 1. Jh. n. Chr. (Abb. 190). Inv.-Nr.: 2007.003.1103.1 / H1014 – Typ: S1. – Holzart: Fichte (Picea abies). – Masse: 118 x 138 x 8 mm. – Fundort: Zone 2, Regest-Nr. 36. – Zeit: archäologisch 2. Hälfte 1. Jh. n. Chr. (Abb. 189). Elf anpassende Fragmente einer fast vollständigen Siegeltafel mit vertieftem Siegelstreifen, teilweise modern zusammengefügt, gefunden in einer ufernahen Verfüllschicht, zusammen mit Nr. 12, 27, 29, 33. Beide Längsseiten mit zur Abb. 190: Tafel Nr. 29 (II.3 und II.4), Massstab 1:2. Fragment einer Siegeltafel mit vertieftem Siegelstreifen, gefunden in einer ufernahen Verfüllschicht, zusammen mit Nr. 12, 27, 28, 33. Unten entlang der Jahrringe und rechts entlang des Siegelstreifens gebrochen. Erste Tafelseite (II.3) mit erhöhtem Rand oben und links. Ausgebrochenes Schnurloch am oberen rechten Rand. Schriftfläche abgerieben, in der rechten oberen Ecke ausgebrochen, fragmentarische Ritzspuren. Zweite Tafelseite (Siegelseite, II.4) mit erhöhtem Rand unten und links, fragmentarische Reste des vertieften Siegelstreifens. Schriftfläche leicht beschädigt, keine Ritzspuren. 30 Inv.-Nr.: 2007.003.1204.1 / H794 – Typ: A1. – Holzart: Weisstanne (Abies alba). – Masse: (16) x (108) x 7 mm. – Fundort: Zone 2, Regest-Nr. 36. – Zeit: archäologisch römisch (Abb. 191). Fragment einer einfachen Aussentafel, gefunden im Aushub römischer Kulturschichten (ohne Kontext). Oben, unten und auf einer Breitseite gebrochen. Oberfläche der Abb. 189: Tafel Nr. 28 (II.3 und II.4), Massstab 1:2. 148 Abb. 191: Tafel Nr. 30 (I.1 und I.2), Massstab 1:2. 8.4 Die Schreibtafeln von Eschenz Aussenseite (I.1) mit horizontaler Beschädigung, durch Bruch beschnittene Ritzspuren (16 mm) eines calamus. Innenseite (I.2) mit einseitig erhöhtem Rand. Schriftfläche mit kleineren Beschädigungen, fragmentarische Reste von Ritzund Tintenspuren. 31 Inv.-Nr.: 2007.003.1205.1 / H792 – Typ: A1. – Holzart: Weisstanne (Abies alba). – Masse: (29) x (77) x 7 mm. – Fundort: Zone 2, Regest-Nr. 36. – Zeit: archäologisch römisch (Abb. 192). Abb. 194: Tafel Nr. 33, Massstab 1:2. Abb. 192: Tafel Nr. 31 (I.1 und .2), Massstab 1:2. Fragment einer einfachen Aussentafel, gefunden im Aushub römischer Kulturschichten (ohne Kontext). Oben und unten entlang der Jahrringe und auf einer Breitseite gebrochen. Oberfläche der Aussenseite (I.1) mit grossflächigen, wohl sekundären Kratzspuren. Innenseite (I.2) mit erhöhtem Rand auf einer Breitseite. Schriftfläche mit fragmentarischen Ritzungen von 5 mm Höhe. Zusätzlich sekundäre, durch Bruch beschnittene Ritzungen (29 mm) eines stilus direkt auf das Holz. 32 links und rechts unregelmässig gebrochen. Der erhöhte Rand ist weder auf der Aussen- noch der Innenseite sichtbar. Die Oberfläche ist beidseitig sehr stark beschädigt und verformt. Eine Seite mit Buchstabenresten von schwarzer Tinte. 34 Inv.-Nr.: 2007.003.1384.1 / H961 – Typ: S1. – Holzart: Weisstanne (Abies alba). – Masse: (32) x 139 x 8 mm. – Fundort: Zone 2, Regest-Nr. 36. – Zeit: archäologisch 1. Hälfte 1. Jh. n. Chr. (Abb. 195). Inv.-Nr.: 2007.003.1260.1 / H793 – Typ: A1. – Holzart: Weisstanne (Abies alba). – Masse: (28) x (75) x 7 mm. – Fundort: Zone 2, Regest-Nr. 36. – Zeit: archäologisch römisch (Abb. 193). Abb. 195: Tafel Nr. 34 (II.3 und II.4), Massstab 1:2. Abb. 193: Tafel Nr. 32 (I.1 und I.2), Massstab 1:2. Fragment einer einfachen Aussentafel, gefunden im Aushub römischer Kulturschichten (ohne Kontext). Oben und unten entlang der Jahrringe und auf einer Breitseite gebrochen. Oberfläche der Aussenseite (I.1) mit vereinzelten Druckspuren. Innenseite (I.1) mit einseitig erhöhtem Rand. Schriftfläche mit mehreren Löchern und Beschädigungen, fragmentarische Ritzspuren von 5 mm Höhe in mindestens drei Zeilen. Fragment einer Siegeltafel mit vertieftem Siegelstreifen, gefunden in einer römischen Planieschicht, zusammen mit Nr. *58. Unten entlang der Jahrringe gebrochen. Oberer Rand mittig mit 3 mm tiefer Schnurkerbe, durchgehendes Schnurloch links. Erste Tafelseite (II.3) mit erhöhtem Rand oben, rechts und links. Schriftfläche beschädigt, fragmentarische Ritzspuren. Zweite Tafelseite (Siegelseite, II.4) mit erhöhtem Rand unten, rechts und links, vertiefter Siegelstreifen von 27 mm Breite. Schriftfläche der Siegelseite beschädigt, fragmentarische Ritzspuren. 35 33 Inv.-Nr.: 2007.003.1281.2 / H1254 – Typ: A1/I1. – Holzart: Weisstanne (Abies alba). – Masse: (25) x (108) x 4 mm. – Fundort: Zone 2, Regest-Nr. 36. – Zeit: archäologisch 2. Hälfte 1. Jh. n. Chr. (Abb. 194). Fragment einer einfachen Aussen- oder Innentafel, gefunden in einer ufernahen Verfüllschicht, zusammen mit Nr. 12, 27, 28, 29. Unten und oben entlang der Jahrringe, Inv.-Nr.: 2009.034.105.1 / H164 – Typ: A1. – Holzart: Weisstanne (Abies alba). – Masse: (23) x 123 x 6 mm. – Fundort: Zone 2, Regest-Nr. 38. – Zeit: archäologisch frühes 1. Jh. n.Chr. (Abb. 196). Fragment einer einfachen Aussentafel, gefunden im Fundament eines Drainagekanals. Unten entlang der Jahrringe gebrochen. Vollständige Längsseite mittig mit 6 mm tiefer Schnurkerbe, rechts- und linksseitig ein durchgehen149 8.4 Die Schreibtafeln von Eschenz Sechs anpassende Fragmente einer fast vollständigen einfachen Aussentafel, modern zusammengefügt, gefunden im Fundament eines Drainagegrabens. Linke obere Ecke und rechte Seite mittig ausgebrochen. Tafel allgemein stark beschädigt, mindestens fünf teilweise durchgehende, sekundäre Löcher. Oberfläche der Aussenseite (I.1) stark beschädigt. Innenseite (I.2) mit erhöhtem Rand rundum, dieser jedoch stark beschädigt und abgetragen. Schriftfläche stark abgerieben. Ohne Schriftspuren. 37 Abb. 196: Tafel Nr. 35 (I.1 und I.2), Massstab 1:2. Inv.-Nr.: 1997.015.1064.1 / H104 – Typ: S1. – Holzart: Fichte (Picea abies). – Masse: (56) x (74) x 7 mm. – Fundort: Zone 2, Regest-Nr. 31. – Zeit: archäologisch nach 60 n. Chr. (Abb. 198). des Schnurloch. Oberfläche der Aussenseite (I.1) in Bruchnähe abgeschabt. Innenseite (I.2) mit erhöhtem Rand links, unten und rechts. Schriftfläche mit fragmentarischen Ritzspuren. 8.4.3 36 Katalog der Tafeln ohne Schriftspuren Inv.-Nr.: 1994.006.417.1 – Typ: A1. – Holzart: Fichte (Picea abies). – Masse: 96 x 129 x 5 mm. – Fundort: Zone 4, Regest-Nr. 65. – Zeit: archäologisch frühes 1. Jh. n. Chr. – Literatur: Jauch 1997, 223 Nr. 848 (Abb. 197). Abb. 198: Tafel Nr. 37 (II.3 und II.4), Massstab 1:2. Fragment einer Siegeltafel mit vertieftem Siegelstreifen, gefunden in einer ufernahen Verfüllschicht, zusammen mit Nr. 1, 2, 3, 4, 14, 15, 16, 39, 40. Auf einer Breitseite unregelmässig sowie einer Längsseite entlang der Jahrringe gebrochen. Übrige Breit- und Längsseite auf Aussen- und Innenseite mit erhöhtem Rand. Schriftfläche der ersten Seite (II.3) stark beschädigt. Zweite Tafelseite (II.4) mit teilweise erhaltenem, vertieftem Siegelstreifen. Oberfläche stark beschädigt. Ohne Schriftspuren. 38 Abb. 197: Tafel Nr. 36 (I.1 und I.2), Massstab 1:2. 150 Inv.-Nr.: 1997.015.1065.1 / H194 – Typ: A1. – Holzart: Fichte (Picea abies). – Masse: 88 x 103 x 8 mm. – Fundort: Zone 2, Regest-Nr. 31. – Zeit: archäologisch römisch (Abb. 199). Vollständige einfache Aussentafel, gefunden in römischer Kulturschicht (ohne Kontext). Längsseiten mittig mit 5 mm tiefen Schnurkerben. Durchgehendes Schnurloch in oberem Rand rechts. Oberfläche der Aussenseite (I.1) abgerieben und beschädigt. Innenseite (I.2) rundum mit erhöhtem Rand, stellenweise stark abgetragen. Schriftfläche der Innenseite abgerieben und beschädigt. Ohne Schriftspuren. 8.4 Die Schreibtafeln von Eschenz Abb. 199: Tafel Nr. 38 (I.1 und I.2), Massstab 1:2. 39 Inv.-Nr.: 1997.015.1070.1 / H340 – Typ: A1. – Holzart: Ahorn, Maserholz (Acer sp.). – Masse: 41 x 69 x 5 mm. – Fundort: Zone 2, Regest-Nr. 31. – Zeit: archäologisch 45–60 n. Chr. – Literatur: Hedinger u. Leuzinger 2002, 100 Nr. 36. (Abb. 200) Fast vollständige einfache Aussentafel, gefunden in einer ufernahen Verfüllschicht, zusammen mit Nr. 1, 2, 3, 4, 14, 15, 16, 37, 40. Ecke unten links ausgebrochen. Rand oben links und rechts mit Schnurloch, rechtsseitig nach oben ausgebrochen. Rand unten mit 5 mm tiefer Schnurkerbe. Oberfläche der Aussenseite (I.1) mit einigen Druckstellen. Innenseite (I.2) mit erhöhtem Rand rundum. Ohne Schriftspuren. Ausserordentlich an dieser tabula cerata ist einerseits das verarbeitete Holz, andererseits die im Vergleich zu den durchschnittlichen Ausmassen von tabulae ceratae geringe Grösse294. Das Material ist als Maserholz des einheimischen Ahorns zu identifizieren, das einer Anomalie, sprich einer knollenförmigen Wucherung im Wurzel- oder Stammbereich des Baums entsprang.295 Seine handwerkliche Verwendung lässt sich bis ins Neolithikum zurückverfolgen, wie häufige Funde von Gefässen aus derartigem Holz zeigen. Unter anderem sind Tassen aus gemasertem Ahornholz aus der Seeufersiedlung Arbon-Bleiche 3 nachgewiesen. Maserholz wurde indes nicht nur wegen seiner vorteilhaften Eigenschaften ausgewählt, sondern auch aus ästhetischen Gründen. Zudem ist es aufgrund seines nichtlinearen Faserverlaufs weniger anfällig auf Spannungen. Hölzer mit einer aussergewöhnlichen Maserung, die sich zudem leicht und effektvoll polieren liessen, erfreuten sich vor allem in römisch-aristokratischen Kreisen einer prestigeträchtigen Stellung als Luxusgut.296 Dennoch ist die Verwendung von Maserholz als Material für eine Schreibtafel höchst aussergewöhnlich. Das Massenprodukt tabula cerata wurde durchgehend aus regelmässig gewachsenem, hartem Holz gefertigt, das sich leicht spalten liess und die Produktion somit vergleichsweise einfach gestaltete.297 Maserholz hingegen ist für den vorliegenden Zweck aufgrund des unregelmässigen Faserverlaufs nicht spaltbar und musste gesägt und anschliessend in aufwendiger Art und Weise geschliffen werden.298 Die Schreibtafel aus Maserholz ist demnach als ein aufwendiges Einzelstück (zusammen mit eventuell weiteren Tafeln für einen codex) und somit als Luxusobjekt zu identifizieren, zumal der praktische Nutzen aufgrund der geringen Grösse eher bescheiden ausgefallen sein dürfte – sofern die Tafel überhaupt je mit Wachs ausgefüllt wurde. In der Tat wurden, wie der kaiserzeitliche Dichter Martial überliefert, unter wohlhabenden Römern Wachstafeln aus kostbarem Zitrusholz und Elfenbein als Gastgeschenke ausgetauscht.299 An eine – wenn auch etwas bescheidenere – Imitation dieser Gepflogenheit könnte im vorliegenden Fall durchaus zu denken sein. Eine auffällige Parallele zum vorliegenden Objekt findet sich ferner in einer beinernen Wachstafel mit beinahe denselben Abmessungen, die einem jungen Mädchen zu Beginn der Regierungszeit des Tiberius in der Gegend nördlich von Rom ins Grab mitgegeben wurde. Die kleine Schreibtafel ist Teil eines eindrücklichen Inventars von miniaturisierten Luxusobjekten, die vor allem repräsentativen Charakter gehabt haben dürften.300 In diesem Sinne wird man die Miniaturschreibtafel aus Maserholz als eine Art Schmuckstück bzw. Prestigeobjekt identifizieren können. Erinnert sei diesbezüglich auch an die vielfachen Abbildungen von Schreibutensilien auf Grabreliefs rö294 295 296 297 298 Abb. 200: Tafel Nr. 39 (I.1 und I.2), Massstab 1:2. 299 300 Das sehr kleine Format der Schreibtafel ist aussergewöhnlich, wenn nicht einzigartig; siehe die durchschnittlich um einiges grösseren Formate aus Vindonissa (Windisch); Speidel 1996, 24–28. Ein Vergleich mit anderen Corpora von Schreibtafeln ist aufgrund fehlender Grössenangaben in den Editionen leider nicht möglich. Jackson u. Day 2003, 88–89. Meiggs 1982, 286–292. Siehe dazu Speidel 1996, 20–21. Die vergleichsweise doch stark abgerundete Form der Ecken und Kanten der Schreibtafel könnten ein Indiz dafür sein. Mart. 14, 3 (pugillares citrei); 14, 5 (pugillares eborei). Zahn 1950/51, 281; Vierneisel 1979, 193–195, Abb. 193. 151 8.4 Die Schreibtafeln von Eschenz mischer Berufsschreiber sowie an die Portraitdarstellungen von Römerinnen und Römern, die sich in der Zurschaustellung ihrer Bildung mit tabulae ceratae und stilus abbilden liessen.301 40 Inv.-Nr.: 1997.015.1094.1 / H91 – Typ: A1. – Holzart: Ahorn (Acer sp.). – Masse: (81) x 132 x 2 mm. – Fundort: Zone 2, Regest-Nr. 31. – Zeit: archäologisch 45– 60 n. Chr. (Abb. 201). Abb. 202: Tafel Nr. 41 (I.1 und I.2), Massstab 1:2. 42 Inv.-Nr.: 1999.010.303.1 / H319 – Typ: A1. – Holzart: Fichte (Picea abies). – Masse: (18) x (38) x 7 mm. – Fundort: Zone 6, Regest-Nr. 97. – Zeit: archäologisch vor 171 n. Chr. (Abb. 203). Abb. 201: Tafel Nr. 40 (I.1 und I.2), Massstab 1:2. Abb. 203: Tafel Nr. 42 (I.1 und I.2), Massstab 1:2. Zwei anpassende Fragmente einer einfachen Aussentafel, modern zusammengefügt, gefunden in einer ufernahen Verfüllschicht, zusammen mit Nr. 1, 2, 3, 4, 14, 15, 16, 37, 39. Eine Breit- sowie eine Längsseite diagonal ausgebrochen. Oberfläche der Aussenseite (I.1) mit starken Druck- und Verformungsspuren. Innenseite (I.2) mit erhöhtem Rand auf einer Längs- sowie teilweise zwei Breitseiten. Schriftfläche stark verformt und beschädigt. Ohne Schriftspuren. Fragment einer einfachen Aussentafel, gefunden im Fundament eines römischen Wirtschaftsgebäudes. Eine Breitseite unregelmässig sowie oben und unten entlang der Jahrringe gebrochen. Oberfläche der Aussenseite (I.1) stark beschädigt. Innenseite (I.2) mit erhöhtem Rand auf einer Breitseite. Schriftfläche abgerieben. Ohne Schriftspuren. 41 Inv.-Nr.: 1999.010.120.1 / H125 – Typ: A1. – Holzart: Weisstanne (Abies alba). – Masse: (50) x (115) x 6 mm. – Fundort: Zone 6, Regest-Nr. 97. – Zeit: archäologisch römisch (Abb. 202). Fragment einer einfachen Aussentafel, gefunden im Aushub römischer Kulturschichten (ohne Kontext). Unten entlang der Jahrringe gebrochen. Rechts unregelmässig gebrochen. Oberer Rand mit durchgehendem Schnurloch. Oberfläche der Aussenseite (I.1) stark beschädigt. Innenseite (I.2) mit erhöhtem Rand links und unten. Schriftfläche stark beschädigt, Brandfleck mittig. Ohne Schriftspuren. 301 Gaitzsch 1984; Speidel 1996, 58 insbes. Anm. 9. 152 43 Inv.-Nr.: 2002.051.845.1 / H777 – Typ: A1. – Holzart: Weisstanne (Abies alba). – Masse: (84) x (140) x 9 mm. – Fundort: Zone 2, Regest-Nr. 33. – Zeit: archäologisch 2. Hälfte 1. Jh. n. Chr. (Abb. 204). Sieben anpassende und drei nicht anpassende Fragmente einer einfachen Aussentafel, modern zusammengefügt, gefunden im Abraum eines durch Feuer zerstörten Holzgebäudes, zusammen mit Nr. 21, 22, 44, 56. Unten entlang der Jahrringe gebrochen. Rand oben rechts mit durchgehendem Schnurloch. Tafel rechtsseitig mit sich graduell verstärkenden Verkohlungsspuren. Oberfläche der Aussenseite (I.1) stark beschädigt. Innenseite (I.2) mit erhöhtem Rand unten, links und rechts, abgetragen unten und links. Ohne Schriftspuren. 8.4 Die Schreibtafeln von Eschenz 45 Inv.-Nr.: 2002.051.1024.1 / H885 – Typ: A1. – Holzart: Weisstanne (Abies alba). – Masse: (67) x 168 x 8 mm. – Fundort: Zone 2, Regest-Nr. 33. – Zeit: archäologisch nach 182 n. Chr. (Abb. 206). Vier anpassende Fragmente einer einfachen Aussentafel, modern zusammengefügt, gefunden in einer römischen Planieschicht. Unten entlang der Jahrringe gebrochen. Oberer Rand rechtsseitig mit durchgehendem Schnurloch. Oberfläche der Aussenseite (I.1) abgeschabt und beschädigt. Innenseite (I.2) mit erhöhtem Rand unten, links und rechts. Schriftfläche abgerieben und beschädigt. Ohne Schriftspuren. Abb. 204: Tafel Nr. 43 (I.1 und I.2), Massstab 1:2. 44 Inv.-Nr.: 2002.051.848.1 / H799 – Typ: A1. – Holzart: Fichte (Picea abies). – Masse: (50) x (123) x 9 mm. – Fundort: Zone 2, Regest-Nr. 33. – Zeit: archäologisch 2. Hälfte 1. Jh. n. Chr. (Abb. 205). Drei anpassende und 13 nicht anpassende Fragmente einer einfachen Aussentafel, modern zusammengefügt, gefunden im Abraum eines durch Feuer zerstörten Holzgebäudes, zusammen mit Nr. 21, 22, 43, 56. Sämtliche Fragmente mindestens einseitig vollständig verkohlt und schwer beschädigt. Auf der Innenseite (I.2) ist auf zwei Seiten der erhöhte Rand sichtbar. Ohne Schriftspuren. Abb. 206: Tafel Nr. 45 (I.1 und I.2), Massstab 1:2. 46 Inv.-Nr.: 2002.051.1444.1 / H1212 – Typ: A1. – Holzart: Fichte (Picea abies). – Masse: (33) x (65) x 3 mm. – Fundort: Zone 2, Regest-Nr. 33. – Zeit: archäologisch nach 182 n. Chr. (Abb. 207). Abb. 207: Tafel Nr. 46 (I.1 und I.2), Massstab 1:2. Abb. 205: Tafel Nr. 44 (I.1 und I.2), Massstab 1:2. Fragment einer einfachen Aussentafel, gefunden in der Verfüllung eines hölzernen Brunnenbeckens, zusammen mit Nr. 17, 18, 19, 20. Auf einer Breitseite unregelmässig und einer Längsseite entlang der Jahrringe gebrochen. Oberfläche der Aussenseite (I.1) teilweise beschädigt. Innenseite (I.2) mit erhöhtem Rand auf einer Längs- und Breitseite, auf Längsseite teilweise abgetragen. Schriftfläche abgerieben und beschädigt. Ohne Schriftspuren. 153 8.4 Die Schreibtafeln von Eschenz 47 Inv.-Nr.: 2002.051.1709.1 / H1495 – Typ: A1. – Holzart: Fichte (Picea abies). – Masse: (20) x (80) x 3 mm. – Fundort: Zone 2, Regest-Nr. 33. – Zeit: archäologisch 1. Hälfte 2. Jh. n. Chr. (Abb. 208). 49 Inv.-Nr.: 2002.051.1924.1 / H1693 – Typ: A1. – Holzart: unbestimmt. – Masse: (59) x (134) x 4 mm. – Fundort: Zone 2, Regest-Nr. 33. – Zeit: archäologisch vor 182 n. Chr. (Abb. 210). Abb. 208: Tafel Nr. 47 (I.1 und I.2), Massstab 1:2. Fragment einer einfachen Aussentafel, gefunden in römischer Kulturschicht. Auf einer Breitseite unregelmässig sowie auf beiden Längsseiten entlang der Jahrringe gebrochen, eine Längsseite zusätzlich mit halbkreisförmigem Ausbruch. Oberfläche der Aussenseite (I.1) beschädigt. Innenseite (I.2) mit erhöhtem Rand auf einer Breitseite. Schriftfläche mit dunklen Verfärbungen durch ursprünglich aufgetragenes Wachs. Ohne Schriftspuren. 48 Inv.-Nr.: 2002.051.1861.1 / H1694 – Typ: A1. – Holzart: Fichte (Picea abies). – Masse: (42) x 143 x 8 mm. – Fundort: Zone 2, Regest-Nr. 33. – Zeit: archäologisch Mitte 1. Jh. n. Chr. (Abb. 209). Abb. 210: Tafel Nr. 49 (I.1 und I.2), Massstab 1:2. Zwei anpassende Fragmente einer einfachen Aussentafel, modern zusammengefügt, gefunden in der Verfüllschicht eines Drainagekanals, zusammen mit Nr. 24. Unten entlang der Jahrringe, links unregelmässig gebrochen. Oberer Rand mit durchgehendem Schnurloch rechts. Oberfläche der Aussenseite (I.1) mit starken Druck- und Kratzspuren. Innenseite (I.2) mit erhöhtem Rand unten und rechts, unten stark abgetragen. Schriftfläche stark beschädigt. Ohne Schriftspuren. 50 Abb. 209: Tafel Nr. 48 (I.1 und I.2), Massstab 1:2. Fragment einer einfachen Aussentafel, gefunden in der Verfüllschicht eines Drainagekanals, zusammen mit Nr. 7. Unten entlang der Jahrringe gebrochen. Rechtsseitig in der Mitte ein ca. 6 mm grosses, sekundäres Loch ausgebrochen. Oberer Rand mit Schnurkerbe mittig, durchgehendes Schnurloch rechts, heute aufgefüllt. Oberfläche der Aussenseite (I.1) abgerieben und beschädigt. Innenseite (I.2) mit erhöhtem Rand unten, rechts und links. Schriftfläche abgerieben und beschädigt, linksseitig mit Resten von schwarzem Wachs. Ohne Schriftspuren. 154 Inv.-Nr.: 2004.045.2.1 / H33 – Typ: A1. – Holzart: unbestimmt. – Masse: (23) x (34) x 11 mm. – Fundort: Zone 4, Regest-Nr. 69. – Zeit: archäologisch römisch. (Abb. 211). Abb. 211: Tafel Nr. 50 (I.1 und I.2), Massstab 1:2. Fragment einer einfachen Aussentafel, gefunden in römischer Kulturschicht. Eckstück, auf einer Längs- sowie einer Breitseite gebrochen. Oberfläche der Aussenseite (I.1) stark abgerieben. Innenseite (I.2) mit erhöhtem Rand auf einer Längs- sowie Breitseite. Schriftfeld stark abgerieben. Ohne Schriftspuren. 51 Inv.-Nr.: 2004.045.5.1 / H14 – Typ: I1. – Holzart: unbestimmt. – Masse: (40) x (75) x 5 mm. – Fundort: Zone 4, Regest-Nr. 69. – Zeit: archäologisch römisch (Abb. 212). 8.4 Die Schreibtafeln von Eschenz 54 Inv.-Nr.: 2007.003.803.2 / H1349 – Typ: S1 (S3-6). – Holzart: Weisstanne (Abies alba). – Masse: (33) x (62) x 4 mm. – Fundort: Zone 2, Regest-Nr. 36. – Zeit: archäologisch römisch (Abb. 215). Abb. 212: Tafel Nr. 51 (II.3 und II.4), Massstab 1:2. Fragment einer einfachen Innentafel, gefunden in römischer Kulturschicht. Eine Längs- sowie eine Breitseite unregelmässig gebrochen. Übrige Längs- und Breitseite auf erster (II.3) und zweiter (II.4) Tafelseite mit erhöhtem Rand. Beide Schriftflächen stark beschädigt. Ohne Schriftspuren. 52 Inv.-Nr.: 2005.021.297.8 – Typ: A1. – Holzart: Fichte (Picea abies). – Masse: (42) x (46) x 3 mm. – Fundort: Zone 2, Regest-Nr. 35. – Zeit: archäologisch römisch. (Abb. 213). Abb. 215: Tafel Nr. 54 (I.1 und I.2), Massstab 1:2. Fragment einer Siegeltafel mit vertieftem Siegelstreifen, gefunden im Aushub römischer Kulturschichten (ohne Kontext). Unten und oben entlang der Jahrringe, rechts und links unregelmässig gebrochen. Schriftfläche der ersten Seite (II.3) mit starken Druck- und Kratzbeschädigungen. Zweite Seite (Siegelseite, II.4) mit fragmentarischem, vertieftem Siegelstreifen. Schriftfläche der zweiten Seite stark beschädigt. Ohne Schriftspuren. 55 Inv.-Nr.: 2007.003.1547.1 / H1120 – Typ: S2. – Holzart: Weisstanne (Abies alba). – Masse: (62) x (79) x 4 mm. – Fundort: Zone 2, Regest-Nr. 36. – Zeit: 2. Hälfte 1. Jh. n. Chr. (Abb. 216). Abb. 213: Tafel Nr. 52 (I.1 und I.2), Massstab 1:2. Fragment einer einfachen Aussentafel, gefunden im Aushub römischer Kulturschichten (ohne Kontext). Unten, oben und auf einer Breitseite unregelmässig gebrochen. Oberfläche der Aussenseite (I.1) stark verformt und eingerissen. Innenseite (I.2) mit erhöhtem Rand auf einer Breitseite. Schriftfläche stark verformt und beschädigt. Ohne Schriftspuren. 53 Inv.-Nr.: 2005.021.1018.1 / H352 – Typ: A1. – Holzart: Weisstanne (Abies alba). – Masse: (10) x (104) x 6 mm. – Fundort: Zone 2, Regest-Nr. 35. – Zeit: archäologisch 1. Hälfte 1. Jh. n.Chr, um 32 n. Chr. (Abb. 214). Abb. 216: Tafel Nr. 55 (II.3 und II.4), Massstab 1:2. Abb. 214: Tafel Nr. 53 (I.1 und I.2), Massstab 1:2. Fragment einer einfachen Aussentafel, gefunden in einer römischen Planieschicht. Unten, oben und auf einer Breitseite unregelmässig gebrochen. Innenseite (I.2) mit erhöhtem Rand auf einer Breitseite. Ohne Schriftspuren. Fragment einer Siegeltafel mit umrahmtem Siegelstreifen, gefunden in einer römischen Planieschicht. Eckstück, auf einer Längs- sowie Breitseite unregelmässig gebrochen. Erste Tafelseite (II.3) mit erhöhtem Rand auf einer Längs- und einer Breitseite. Schriftfläche abgerieben und beschädigt. Zweite Tafelseite (Siegelseite, II.4) mit erhöhtem Rand auf einer Längs- und einer Breitseite. Siegelstreifen fragmentarisch mit erhöhter Breitseite, Reste schwarzen Wachses. Schriftfläche beschädigt. Ohne Schriftspuren. 155 8.4 Die Schreibtafeln von Eschenz 56 Inv.-Nr.: 2002.051.842.1 / H783 – Typ: A1. – Holzart: Weisstanne (Abies alba). – Fundort: Zone 2, RegestNr. 33. – Zeit: archäologisch 2. Hälfte 1. Jh. n. Chr. – zur Zeit nicht auffindbar. Fragment einer einfachen Aussentafel, gefunden im Abraum eines durch Feuer zerstörten Holzgebäudes, zusammen mit Nr. 21, 22, 43, 44. Abb. 217: Tafel Nr. 58 (I.1 und I.2), Massstab 1:2. 57 Inv.-Nr.: 2002.051.2005.1 – Typ: I1. – Holzart: unbestimmt. – Fundort: Zone 2, Regest-Nr. 33. – Zeit: archäologisch 2. Hälfte 1. Jh. n. Chr. – zur Zeit nicht auffindbar. Fragment einer einfachen Innentafel, gefunden in einer römischen Planieschicht, zusammen mit Nr. 25. *58 Inv.-Nr.: 2007.003.1641.1 / H1204 – Typ: A1. – Holzart: Erle (Alnus sp.). – Masse: (55) x (48) x 7 mm. – Fundort: Zone 2, Regest-Nr. 36. – Zeit: archäologisch 1. Hälfte 1. Jh. n. Chr. (Abb. 217). 156 Fragment einer Holztafel, gefunden in einer römischen Planieschicht, zusammen mit Nr. 34. Unten und oben entlang der Jahrringe, auf einer Breitseite unregelmässig gebrochen. Oberfläche der Aussenseite (I.1) mit starken Druckbeschädigungen. Innenseite (I.2) mit ausgebrochenem erhöhtem Rand auf einer Breitseite, Rand jedoch sehr schmal. Schriftfläche mit Abplatzungen der Oberfläche. Ohne Schriftspuren. Aufgrund der Holzart und des eigenwilligen Äusseren ist eine Identifizierung des Fragments als tabula cerata nicht zwingend gegeben. 11.3 11.3 Literatur Albert, W.-D. (1972) Die Tabulae ansatae aus Pergamon. In: E. Boehringer (Hrsg.) Pergamenische Forschungen 1, Pergamon. Gesammelte Aufsätze. Berlin, 1–42. Allen, D. (1987–1995) (Hrsg.) Catalogue of the Celtic coins in the British Museum. With supplementary material from other British collections. London. Arangio-Ruiz, V. (1943) (Hrsg.) Fontes iuris romani antejustiniani. Pars tertia: negotia. Florenz. 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Camodeca 1999 TUB Thurgauisches Urkundenbuch TZ Thurgauer Zeitung Archive und Sammlungen AATG Amt für Archäologie des Kantons Thurgau: Grösster Teil der Funde und Dokumentation AGZ Antiquarische Gesellschaft Zürich: Objekte heute im Schweizerischen Nationalmuseum, Archivalien im Staatsarchiv Zürich AMSH Allerheiligen Museum Schaffhausen: Funde aus Stein am Rhein und Eschenz EM Eschenzer Museum: Funde aus dem vicus, diverse Archivalien zum Teil im Besitz der katholischen Kirchgemeinde KASH Kantonsarchäologie Schaffhausen: Bestände aus Stein am Rhein KE Kloster Einsiedeln, Stiftsbibliothek und Münzsammlung: Archivalien und Münzen(?), auf der Insel Werd auch Funde; Nachlass Netzhammer MKWI Münzkabinett Winterthur: ehemals historische Sammlung, Funde von der Insel Werd RM Museum Rorschach: Funde von der Insel Werd, Grabungen 1931–1934 RMKN Rosgarten Museum Konstanz: Funde SGHM Historisches Museum St. Gallen: Funde von der Insel Werd. SLM Schweizerisches Nationalmuseum Zürich/ Affoltern a.A.: Archivalien und Funde (Münzkabinett und Sammlung!) 246 11.4 Abkürzungsverzeichnis STAKN STASH STATG STAZH STETH STRH STRHM ZBZH Stadtarchiv Konstanz: Archivalien Stadtarchiv Schaffhausen: Archivalien Staatsarchiv Thurgau: Archivalien Staatsarchiv Zürich: Archiv der antiquarischen Gesellschaft Zürich; Unterlagen zu Stein am Rhein bis 1803 Steckborn, Turmhof, Museum der Heimatvereinigung am Untersee: Funde Stadtarchiv Stein am Rhein: Akten, Pläne aus dem 18. Jahrhundert, Münzschatz 1918 Stein am Rhein, ehemals Museum St. Georgen: Funde aus Stein am Rhein und Eschenz Zentralbibliothek Zürich: Berichte, Archivalien Länder und Kantone D Deutschland F Frankreich SH Kanton Schaffhausen TG Kanton Thurgau Allgemeine Abkürzungen AD Anno Domini BC before Christ BP before present BS Bodenscherbe bzgl. bezüglich bzw. beziehungsweise °C Grad Celsius C14 Kohlenstoffisotop 14 ca. circa cal kalibriert cm Zentimeter Quadratzentimeter cm 2 Drag. Dragendorff, Terra Sigillata-Typ DNA/aDNA Deoxyribonucleic acid/alte DNA E Osten ev. FK g Hrsg. Inv.-Nr. IPNA Jh./Jhs. Jt./Jts. km LK m m2 Mio. mm m ü. M. N NN n. Chr. NN Nr. OK Parz. RS S sp. Stk. u.a. UK usw. v. Chr. vgl. W WS z.B. eventuell Fundkomplex Gramm Herausgeber Inventarnummer Institut für Prähistorische und Naturwissenschaftliche Archäologie der Universität Basel Jahrhundert/Jahrhunderts Jahrtausend/Jahrtausends Kilometer Landeskoordinate Meter Quadratmeter Million Millimeter Meter über Meer Norden Normalnull nach Christus Normal Null Nummer Oberkante Parzelle Randscherbe Süden species (Art); wenn hinter einem Gattungsnamen stehend, dann ist die Art nicht bestimmbar Stück unter anderem Unterkante und so weiter vor Christus vergleiche Westen Wandscherbe zum Beispiel 247